Markttag: Kaufberatung Grafikkarten zum Fest
Samstag ist Markttag. ComputerBase wirft einen Blick auf wesentliche Entwicklungen auf dem Markt für IT und Consumer Electronics – kurz wie langfristig. Pünktlich zum Endspurt im Weihnachtsgeschäft gibt die Redaktion an diesem Wochenende letzte Empfehlungen für die Anschaffung einer neuen Grafikkarte.
Grafikkarten stehen auf den Wunschzetteln in der Kategorie Desktop-PC hoch im Kurs. Die Stagnation bei der Leistungsfähigkeit von Prozessoren und wenig Innovation bei deren Plattformen haben dem Aufrüsten von CPU und Mainboard an Reiz genommen.
Wer zum Fest einen Spiele-PC mit ausreichend Leistung zusammenstellen möchte, für den lohnt der Einstieg bei der AMD Radeon R9 270X. Die Grafikkarte ist ab 150 Euro zu haben und schafft es in vielen Spielen, maximale Details bei 1.920 × 1.080 flüssig darzustellen. Mit der Energie geht die Grafikkarte vergleichsweise sparsam um. Als empfehlenswertes Modell hat sich im Test von neun Radeon R9 270X die MSI Radeon R9 270X Gaming 2G erwiesen, die mit 165 Euro zwar ein wenig teurer ist, dafür allerdings sehr leise ist. Leistungsreserven für die Zukunft sind beim Einstieg mit der Radeon R9 270X allerdings kaum vorhanden.
Soll es ein wenig zukunftssicherer sein, müssen etwa 50 Euro mehr investiert werden: Mit der Radeon R9 280X gibt es eine deutlich höhere Rohleistung sowie einen um 1.024 MB größeren Speicher bei zugleich aber auch höherer Leistungsaufnahme. Die Sapphire Radeon R9 280X Tri-X wechselt ab 220 Euro den Besitzer und ist den Zuschlag wert. Sie ist nicht die günstigste Version (ab 200 Euro), besitzt allerdings ein sehr gutes Kühlsystem. Wer bei vergleichbarer Leistung sparsamer unterwegs sein will, muss ein gutes Stück tiefer in die eigene Tasche greifen und zur Nvidia GeForce GTX 770 greifen.
Wer sich um die Zukunft erst einmal keine Gedanken machen möchte und mehr Budget einplant, sollte sich bei der noch neuen Nvidia GeForce GTX 970 umsehen. Die hohe Rohleistung, vier Gigabyte Speicher und eine gute Energieeffizienz sprechen für die Grafikkarte mit Maxwell 2.0. Erste Modelle werden zur Zeit ab 300 Euro verkauft, empfehlenswert sind die allerdings nicht. Die von ComputerBase empfohlene MSI GeForce GTX 970 Gaming 4G kostet mit 370 Euro bei derzeit schlechter Verfügbarkeit zwar deutlich mehr, sie ist die Mehrkosten aber wert.
Ein Geheimtipp für alle, die vergleichbar viel Leistung für weniger Geld erhalten wollen, ist die AMD Radeon R9 290X. Die Grafikkarte hat in den letzten Wochen einen massiven Preisrutsch erlebt. Ab 305 Euro sind erste Modelle zu haben. Für 322 Euro erhält der Kunde die PowerColor Radeon R9 290X PCS+, die gegen die GeForce GTX 970 bezüglich Lautstärke und Leistungsaufnahme zwar keine Chance hat, dafür aber ein gutes Stück weniger kostet.
Denjenigen, die mehr für mehr wollen, bleibt als vernünftige Option zurzeit nur die Nvidia GeForce GTX 980. Die empfehlenswerte Palit GeForce GTX 980 Super JetStream kostet 550 Euro. Wer auf ein wenig Takt verzichten kann, erhält die ansonsten gleiche Karte ab 520 Euro. Von noch teureren Ablegern der GeForce-GTX-Titan-Klasse oder Dual-GPU-Karten ist aus Sicht der Redaktion abzusehen.
Unabhängig von den Empfehlungen über die verschiedenen Preisklassen dominiert die GeForce GTX 970 derzeit den Markt. Keine Grafikkarte hat sich in der Vergangenheit so hartnäckig in den Top 10 der von Anwendern im Preisvergleich gesuchten Produkte gehalten wie dieses Modell. Und das hat seine Gründe.
Generation | UVP x70 | Preisaufschlag x80 | Mehrleistung x80 |
---|---|---|---|
GeForce GTX 970 / 980 | 320 Euro | +68 Prozent | +12 Prozent |
GeForce GTX 770 / 780 | 390 Euro | +64 Prozent | +11 Prozent |
GeForce GTX 670 / 680 | 390 Euro | +28 Prozent | +9 Prozent |
Mehrleistung gemessen in Full HD mit 4xAA/16xAF |
Zwar liegt die Preisdifferenz zur schnelleren GeForce GTX 980, gemessen an der UVP, mit 68 Prozent auf Augenhöhe zur letzten Generation mit einem Preisaufschlag von 64 Prozent von GeForce GTX 770 auf GeForce GTX 780, die UVP ist allerdings deutlich um 70 Euro oder fast zwanzig Prozent gesunken. Auch der Geschwindigkeitsunterschied liegt mit zwölf zu elf Prozent auf einem vergleichbaren Niveau, GeForce GTX 970 und GeForce GTX 980 basieren allerdings auf demselben Chip, verfügen über dasselbe Speicherinterface und gleich viel VRAM. Der gefühlte Unterschied ist kleiner als bei der letzten Generation, bei der unterschiedliche GPUs zum Einsatz kamen.
Dass nicht nur das Interesse an der GeForce GTX 970 im Preisvergleich groß ist, sondern auch die Käuferschaft, hat ein Online-Händler gegenüber ComputerBase bestätigt: Die zwei derzeit über das gesamte Sortiment am häufigsten verkauften Grafikkarten sind zwei Varianten der GeForce GTX 970.
- Preis/Leistung 1.920 × 1.080 4xAA/16xAF
- Preis/Leistung 2.560 × 1.600 4xAA/16xAF
- Preis/Leistung 3.840 × 2.160 4xAA/16xAF
In den globalen Geizhals-Top-10 findet sich eine der beiden auch diese Woche an der Spitze. Als Neueinsteiger ist neben dem Sony Xperia Z3 die Archive v2 von Seagate mit 8 Terabyte Speicherplatz in den Top 10 vertreten. Die seit dem 3. Dezember gelistete Festplatte notiert derzeit bei 224 Euro zuzüglich Versand, ist aber noch nicht in Deutschland lieferbar.
Preisvergleich-Top-10 der 50. Woche 2014
- MSI GeForce GTX 970 Gaming 4G (±0)
- Crucial MX100 256GB (±0)
- Crucial Ballistix Sport DIMM Kit 8GB (±0)
- Seagate Archive HDD v2 8TB (neu)
- Intel Core i7-4790K (-1)
- ASUS Strix GeForce GTX 970 OC (+2)
- Palit GeForce GTX 970 JetStream (-1)
- Samsung SSD 840 EVO 250GB (-1)
- Intel Xeon E3-1231 v3 (-4)
- Sony Xperia Z3 Compact schwarz (neu)
Leserhinweise auf interessante Entwicklungen im Preisvergleich nimmt die Redaktion gerne unter markttag~~computerbase.de entgegen.