Comand Online NTG 5 im Test: Multimedia von Mercedes-Benz kurz vor CarPlay
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Wer sich für den komfortabelsten, aber in puncto Geschwindigkeit nicht gerade schnellsten Weg der Bluetooth-Verbindung entscheidet, kann auch problemlos seine Telefonate über das Fahrzeug abwickeln. Denn der zu Beginn des Tests erste Versuch, diese Funktion über die USB-Buchse der Media Interfaces abzuwickeln, schlug mit dem Symptom fehl, dass zwar stets der Klingelton für einen Anruf abgespielt wurde, das Telefonat aber nie über die Tasten am Lenkrad angenommen werden konnte. Für das Comand war der Klingelton schlicht eine weitere Mediendatei, die das System stur abspielte.
Im Bluetooth-Modus wird die Situation hingegen richtig erkannt, sodass Klingeltöne nicht nur abgespielt werden, sondern auch korrekt darauf reagiert werden kann, ohne das Smartphone hektisch aus dem Mitteltunnel zu befreien, um das Telefonat nicht zu verpassen. Das Comand nutzt das im Smartphone hinterlegte Kontakte, um Anrufe mit Namen auf dem Display anzuzeigen. Telefonate werden bei eingehendem Anruf einfach über die entsprechend gekennzeichneten Tasten auf der rechten Seite des Lenkrades angenommen. Andersherum lässt sich ebenso aus den eigenen Kontakten wählen, wenn das Telefonat vom PKW aus initiiert werden soll.
Das Smartphone muss aber nicht zwingend klassisch per Bluetooth mit dem Fahrzeug verbunden werden. Das Testfahrzeug war mit dem aufpreispflichtigen Telefon-Modul für 523,60 Euro ausgestattet, das die Fahrzeug-Außenantenne für einen verbesserten Empfang nutzt. Das Telefon-Modul nutzt das sogenannte SIM-Access-Profile, kurz SAP, um auf die SIM-Karte des Smartphones zuzugreifen. Dabei wird das Smartphone zum stummen Diener degradiert und ist nicht mehr als ein externer SIM-Kartenleser. Sobald das Smartphone mit dem Telefon-Modul in der Mittelkonsole verbunden, SAP im Telefonmenü des Fahrzeugs gewählt und der Zugriff per PIN gewährt wurde, läuft die gesamte Kommunikation über das im Fahrzeug verbaute Modul. Das Modul im Fahrzeug ist somit das Telefon, nutzt aber für seine Kommunikation eine externe, im Smartphone verstaute SIM-Karte.
Das Telefon-Modul bietet darüber hinaus einen eigenen SIM-Steckplatz, sodass dieses mit einer zweiten SIM-Karte (Multi-SIM) bestückt werden kann und das Smartphone überhaupt nicht mit dem PKW verbunden werden muss. Wer sein Smartphone während der Fahrt aufladen möchte, kann neben den USB-Buchsen der Media Interfaces auch eine USB-Buchse am Telefon-Modul verwenden.