AMD gegen Nvidia: Gaming Evolved und GeForce Experience im Vergleich
3/5Testergebnisse
Nach der Theorie folgt der Praxistest, neun Spiele werden zum Vergleich herangezogen. Im ersten Durchlauf werden alle Spiele in den jeweils höchsten Einstellungen und Grafikdetails gemessen, bevor die Programme optimieren dürfen.
Für die Optimierung gelten nicht die höchsten Frameraten als Ziel, sondern ein flüssiger Bildaufbau bei gleichzeitig geringem Verlust der Grafikqualität. Zwar definiert jeder Spieler einen flüssigen Bildaufbau bei jedem Spieler unterschiedlich, generell sollten allerdings zwischen 40 und 60 FPS erreicht werden.
Die nachfolgenden Diagramme zeigen jeweils die erzielten Bildwiederholraten ohne Optimierung bei maximalen Details (blau) sowie die Frameraten nach Optimierung durch die Tools (grau).
- Battlefield 4
- Bioshock Infinite
- Call of Duty: Advanced Warfare
- Crysis 3
- Far Cry 3
- Metro: Last Light
- Ryse: Son of Rome
- Sniper Elite 3
- Thief
Speziell die kleinsten Grafikkarten haben in diesem Vergleich die größte Not mit den maximalen Grafikdetails. Für die GeForce GTX 750 kommt erschwerend hinzu, dass sie nur über ein Gigabyte Grafikspeicher verfügt. Das rächt sich insbesondere in den neuesten Spielen wie Ryse: Son of Rome oder Call of Duty: Advanced Warfare.
Die Tests zeigen: Bei der Optimierung setzen die beiden Programme durchaus verschiedene Akzente. Während GeForce Experience den Fokus auf einen möglichst flüssigen Bildaufbau legt, ist beim Client von AMD der Fokus auf die Grafikqualität gelegt worden. Dies rächt sich bei einigen Spielen, die auch nach der Optimierung nicht flüssig laufen. In Far Cry 3 erreicht die Radeon R9 280 nur 34 FPS, in Metro: Last Light erreichen alle AMD-Grafikkarten keinen flüssigen Bildaufbau. Schwächen zeigten beide Programme auch in Thief, wo fast durchgehend auf knapp 100 FPS optimiert wurde, dabei läuft das Spiel bereits bei der Hälfte der Framerate flüssig.
In den meisten Spielen wird insgesamt ordentlich optimiert. Selbst bei den kleinsten Grafikkarten im Test sehen fast alle Spiele nach Optimierung noch brauchbar aus, einzig der Verzicht auf Kantenglättung in Verbindung mit matschigen Texturen fällt negativ auf.
Vergleich der Bildqualität
Für einen Vergleich der Bildqualität wurde der Dschungel von Far Cry 3 hinzugezogen. Obwohl bereits der Nachfolger in den Verkaufsregalen steht, sieht auch der Vorgänger noch sehr gut aus und sorgt gleichzeitig für hohe Hardwareanforderungen. Während bei der Radeon R9 280 fast keine Optimierung stattfand und die Grafikkarte im Schnitt nur bedingt spielbare 34 FPS erreichte, wurde bei der GeForce GTX 760 und der Radeon R7 260X auf eine einfachere Schattenqualität gesetzt. Der Schattenwurf ist so weniger weich als bei den Maximaldetails, dafür läuft das Spiel auf beiden Grafikkarten mit 50 bis 52 FPS völlig flüssig. Um das Spiel auch auf der GeForce GTX 750 flüssig zu gestalten, wurde von GeForce Experience die Kantenglättung deaktiviert, was sich insbesondere am Auto bemerkbar machte. Das Spiel flimmerte nun deutlich mehr, dafür lief es nun mit 56 statt vorher 15 FPS..
Als zweiter Bildvergleich wurde eine Szene aus Sniper Elite III gewählt. Auf den ersten Blick gibt es selbst bei den kleinsten Grafikkarten im Test nach der Optimierung kaum Unterschiede zu den maximalen Details. Jedoch fällt insbesondere im rechten Bildteil der Verzicht auf Tessellation an den weniger modellierten Sandsäcken und Steinen auf.
Probleme im Test
Neben dem schon angesprochenen Problem der zu niedrigen Framerate in einigen Spielen stellten speziell die neuesten Spiele im Benchmark-Parcours ein Problem für die Programme von AMD und Nvidia dar. Ryse: Son of Rome ließ sich von beiden Clients nicht optimieren, Call of Duty: Advanced Warfare ließ sich bei AMD nicht optimieren, bei Nvidia lief das Spiel mit der GeForce GTX 780 Ti plötzlich mit 136 FPS – die Grafikqualität wurde grundlos zurückgenommen. Mit kürzlich auf dem Markt erschienenen Spielen haben also beide Programme ihre Probleme, aber auch bei bewährten Spielen gibt es noch Verbesserungsmöglichkeiten:
In Battlefield 4 gab es für die beiden Clients nicht viel zu optimieren, denn das Spiel lief bereits auf den Mittelklasse-Grafikkarten völlig flüssig. Bei den kleinsten Grafikkarten blieb mit 27 FPS (R7 260X) und 26 FPS (GTX 750) noch Raum nach oben. AMD löste dies mit kaum sichtbaren Einschränkungen, das Spiel lief danach mit akzeptablen 44 FPS. Nvidia setzte auf Geschwindigkeit und die GTX 750 erreichte überzogene 91 FPS – stark auf Kosten der Bildqualität. Anders bei Crysis 3: Während die Grafikkarten von Nvidia ordentlich optimiert wurden, setzte das Spiel die von AMD vorgenommenen Einstellungen eigenmächtig wieder zurück.