Netzqualität: o2/E-Plus will die Telekom schnell einholen
Telefónica will nun, da die Verschmelzung von o2 und E-Plus abgeschlossen ist, in die Qualität des Netzes investieren. Das Ziel des größten Providers in Deutschland lautet, zügig zur Konkurrenz von der Telekom und Vodafone aufzuschließen.
Dieses Ziel soll bis 2017 erreicht werden. „Wir werden im ersten Halbjahr kommenden Jahres unseren Kunden erste Vorteile aus der Netzfusion zeigen können“, sagte der neue Telefónica-Chef Thorsten Dirks im Gespräch mit dem Handelsblatt. Dazu werde das Unternehmen bei der Netzqualität sehr schnell aufholen. „In den nächsten zwei Jahren möchten wir auf Augenhöhe mit dem Wettbewerb sein.“
Bisher belegen o2 und E-Plus in den gängigen Rankings stets nur Platz drei und vier in Sachen Netzqualität. Spitzenreiter ist die Telekom, gefolgt von Vodafone. Diese Verhältnisse sollen durch Investitionen ins Netz nun umgekrempelt werden, wobei es auch um die Verbreitung von LTE gehen wird.
Doch auch in anderer Hinsicht wird es spannend sein zu sehen, in welche Richtung Dirks den neuen Supertanker unter den Providern in Deutschland steuern wird. Mit Blick auf die strategische Aufstellung kündigte der neue Telefónica-Chef an, der überall praktizierten Bündelung von Produkten in Komplettpaketen, die Mobilfunk-, Fernseh-, Telefonie- und Internetlösungen beinhalten, nur bedingt folgen zu wollen. „Dem Kunden in Deutschland ist Flexibilität wichtig, er will einzelne Produkte auswählen und kombinieren“, sagte Dirks dazu dem Handelsblatt.
Die spanische Telefónica hatte E-Plus im Sommer 2013 vom niederländischen Telekommunikationskonzern KPN für insgesamt 8,6 Milliarden Euro erworben und eine Verschmelzung mit der eigenen Deutschland-Tochter o2 angekündigt. Mit knapp 47 Millionen Kundenanschlüssen und einem Umsatz von 7,9 Milliarden Euro im Jahr 2013 ist das neue Unternehmen der größte Telekommunikationsanbieter in Deutschland.
Nachdem die Übernahme im Oktober abgeschlossen wurde, soll in den nächsten Wochen und Monaten über die Ausgestaltung des neuen Unternehmens entschieden werden. Für die Kunden von o2 und E-Plus soll sich zunächst nichts ändern.