Razzia bei LG: Nach Sachbeschädigung an Waschmaschinen von Samsung
LG-Mitarbeiter sollen auf der IFA in Berlin vorsätzlich Waschmaschinen des Konkurrenten Samsung beschädigt haben. Was wie eine Posse wirkt, hat ernsthafte Folgen: In Südkorea wird weitreichend gegen LG ermittelt.
Bei einer Razzia in Seoul durchsuchten Ermittler wegen der Vorwürfe die Zentrale von LG. Auch eine Fertigungsstätte für Haushaltsgeräte in Changwon erhielt Besuch von Polizisten. Laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap wurden dabei Dokumente und Festplatten beschlagnahmt.
Den LG-Mitarbeitern wird vorgeworfen, im September in Berlin zu Zeiten der IFA, in Elektronikmärkten absichtlich Türscharniere von Samsung-Waschmaschinen beschädigt zu haben. Der Vorgang soll von Überwachungskameras aufgezeichnet worden sein.
Daraufhin strengte Samsung rechtliche Schritte gegen hochrangige LG-Mitarbeiter an: Gleich im Anschluss an den Vorgang erstattete der Konzern Anzeige. Unter den Beschuldigten soll sich auch der Chef der Haushaltsgeräte-Sparte, Jo Seong-Jin, befinden. Neben dem Vorwurf der Sachbeschädigung wirft Samsung dem Konkurrenten auch Verleumdung und Geschäftsbehinderung vor. Auf die Anzeige vom September folgten Ermittlungen, die jetzt in der Razzia mündeten.
LG weist die Vorwürfe auch jetzt wieder zurück. In einer Erklärung schreibt das Unternehmen, man sei besorgt, dass die eigenen Geschäftsaktivitäten und das eigene Markenimage „ernsthaft durch die einseitige und unverschämte Ansicht eines Wettbewerbers leiden“ könnten. Im Nachgang zur IFA hatte LG behauptet, die Mitarbeiter hätten nur die Qualität der Scharniere überprüfen wollen. Die Einzelhändler hatten die LG-Mitarbeiter gehen lassen, nachdem diese den entstandenen Schaden ersetzt hatten.