Turtle Beach Grip 500 im Test: Teure Sprücheklopfermaus mit ADNS-9800
3/4Alltagserfahrungen
Der vollständig symmetrische Mauskörper mit merklicher Taillierung eignet sich durch seine langgezogene Form abhängig von der Handgröße für Claw- und Fingertip-Griffe. Die aufgrund dieser Konzeption fehlende Ablage für den kleinsten Finger verhindert, dass die gesamte Handfläche bequem auf das Chassis gelegt werden kann. Mit rund 18 Zentimetern von Mittelfinger bis Handballen gehören die Hände des Testers zu den kleineren Exemplaren, weshalb ein Auflegen der Handfläche auf das Gehäuse für eine bequeme Griffposition unabdingbar war. „Leaves no hand behind“? Nein, eine Maus für alle Hände hat Turtle Beach nicht im Angebot.
Dabei hinterließ der Rücken der Grip 500 stets das Gefühl, ein klobiges Eingabegerät unter den Fingern zu haben. Faktisch ließ sich die gut ausbalancierte Maus durch die gleitfreudigen Pads und das geringe Gewicht aber ohne Mühe dirigieren. Positiv hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die Existenz der drei Seitentasten: Obwohl der vorderste Taster aufgrund zu kurzer Finger unerreichbar blieb, bot die Maus mit den zwei verbleibenden Schaltern bequem zu erreichende Alternativen für die an dieser Stelle üblichen „Vor“- und „Zurück“-Funktionen, was eine gewisse Flexibilität schafft.
Abseits der von subjektiven Präferenzen und individuellen Dispositionen geprägten Einschätzung der Ergonomie erweist sich der Wechsel von Unterprofilen als wenig geeignet für den alltäglichen Gebrauch. Zum einen stört die Position des zu diesem Zweck des Schalters, zum anderen ist die Ablesbarkeit der Indikator-LED beim Umschalten nicht gegeben. Anders als die cpi-Funktionen, die sich per Software neu belegen lassen, kann der Profilwechsel nicht auf andere Taster gelegt werden. Da ein automatisierter Wechsel nicht vorgesehen ist, bleibt somit nur die alternativ mögliche manuelle Anwahl über den Treiber. In Relation zum Verkaufspreis ein echter Missstand.
Software
Der ausschließlich über die Produktseite der Maus erhältliche Treiber erlaubt in Zusammenspiel mit dem ARM-Mikroprozessor von STElectronics (STM32) die Rekonfiguration aller neun verbauten Taster. Die Software ist oberflächlich übersichtlich strukturiert.
Details der „fine-tuning software“ lassen Stringenz hingegen vermissen: Die Lift-Off-Distanz wird nicht in Millimetern gekennzeichnet, sondern in einem Band zwischen „Niedrig“ und „Hoch“ vermittelt. Dass das derart kodierte Spektrum zwischen einem halben und 2,5 Millimetern liegt, muss aus den Untiefen des Handbuches recherchiert werden. Abwesend sind zudem Optionen zur Benennung sowie dem Im- und Export von Profilen.
Die Konfiguration der Beleuchtung erlaubt Turtle Beach nur eingeschränkt: Nur das Mausrad verfügt über eine RGB-LED, Herstellerlogo sowie der „illuminierte Gun Metal Frontgrill“ werden ausschließlich rot angestrahlt. Allen drei Bereichen können separate Lichteffekte zugewiesen werden. Zur Wahl stehen der übliche Welleneffekt, der die Helligkeit langsam zwischen Maximal- und Minimalwert pendeln lässt, sowie ein „Schlachtmodus“, bei dem die Helligkeit in Abhängigkeit der Signalauflösungen steigt.