Beleuchtete Tastaturen im Test: 4 × Ausstattung gegen Qualität für 30 Euro

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Max Doll
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Alltagserfahrungen

Auch ohne die Scissor-Technik der Force K7 gelingt es Fujitsu, absolut zufriedenstellende Gummiglocken-Technik zu realisieren. Verglichen mit den Spielermodellen, fällt der Hubweg der Taster von rund 4,5 auf rund 3 Millimeter, was in einem als „strammer“ zu beschreibenden Schreibgefühl resultiert. Damit platziert sich die KB910 zwischen echten Scissor- und klassischen Gummiglocken-Tastaturen. Der klar markierte Druckpunkt liegt dicht am Signalpunkt, präzise Eingaben sind auch ohne spürbaren Kraftüberschuss möglich. Das damit mögliche leise Schreiben reduziert das ohnehin vergleichsweise niedrige Betriebsgeräusch weiter.

KB 910: Die Leiterfolien des sauber Verarbeiteten Innenlebens sind sicher fixiert
KB 910: Die Leiterfolien des sauber Verarbeiteten Innenlebens sind sicher fixiert
Fujitsu KB910

Grundsätzlich erlaubt die klare Akzentuierung des Druckpunktes mit weichem Anschlag schnelle Eingaben, was die Tastatur für Vielschreiber zu einer geeigneten Wahl macht – das Niveau liegt in beiden Bereichen noch einmal merklich über der Challenger Prime. Spieler können sich mitunter am Key-Rollover stören, das auch im Bereich um die „WASD“-Taster einen Wert von drei gleichzeitig zu betätigenden Tasten plus Modifier nicht überschreitet, wenngleich im Testbetrieb keinerlei Beeinträchtigungen zu verzeichnen waren.

Gigabyte wählt hingegen eine Scissor-Stabilisierung, weshalb Nutzer Taster mit kurzem Hubweg vorfinden, denen gute Schreib- und Spieleigenschaften innewohnen. Verglichen mit der Fujitsu-Tastatur tritt der Druckpunkt ein wenig klarer hervor, die Taster sind in Verbindung mit dem härteren Anschlag nochmals taktiler. Der daraus resultierende, potentielle Vorsprung durch Technik ist zwar spürbar, aber nur schwer quantifizierbar und im Direktvergleich mit der KB910 weit kleiner, als initial zu vermuten wäre – das spricht für die Qualität der Fujitsu-Umsetzung.

Force K7: Die Unterschale wird durch eine verschraubte Metalplatte stabilisiert
Force K7: Die Unterschale wird durch eine verschraubte Metalplatte stabilisiert
Gigabyte Force K7 Stealth

Dabei fällt auf, dass der Widerstand der Leertaste durch Drahtbügel-Stabilisator und zwei Scherenelemente höher liegt als derjenige regulärer Tasten – ein Detail am Rande. Die Handballenauflage funktioniert trotz ihrer durch die V-Form an den Rändern schwindenden Tiefe vernünftig; sie bietet ausreichende Auflagepunkte beim Schreiben. Dass dies mit einem leisen Betriebsgeräusch einhergeht, liegt dabei nicht nur an der Tastentechnik und der Verarbeitung des Gehäuses, sondern auch an den flachen Tastenkappen, die durch ihr minimales Volumen keinen guten Klangkörper abgeben. Wie bei Scissor-Tastern üblich, weisen die Kappen durch ihre individuelle Stabilisierung keinerlei Spiel auf. Berichte über einzelne nicht funktionierende Tasten aus dem vergangenen Jahr kann ComputerBase anhand des vorliegenden, regulär im Handel erworbenen Exemplars nicht bestätigen. Das getestete Exemplar verlor jedoch immer wieder selbständig eine Tastenkappe.

Force K7: flache Tastenkappen in Einheitsgröße aus ABS-Kunststoff
Force K7: flache Tastenkappen in Einheitsgröße aus ABS-Kunststoff

Im Allgemeinen handelt es sich bei Scissor-Tastern um keine wartungsfreundliche Technologie, die gegenüber Außeneinwirkungen zudem empfindlich ist. Gigabyte warnt daher im Handbuch vor Abnahme der Tastenkappen. Dies ist zwar prinzipiell kein Problem, jedoch löst sich das Scherenelement meist zusammen mit der Kappe und will vorsichtig in der richtigen Position zusammen- und anschließend eingesetzt werden. Neben der hierdurch bedingten Vielzahl an Fehlerquellen besteht so die Gefahr, die Scissor-Stabilisatoren unabsichtlich beim Einbau zu beschädigen.

The Force K7 supports up to Q / W / A / S / D left shift / space 7 simultaneous key-presses without conflict!

Handbuch der Force K7

Auch Gigabyte greift wie Sharkoon und Tt eSports auf einen Holtek-Controller vom Typ HT82A525R als zentrale Steuereinheit zurück. Das Key-Rollover gerät jedoch deutlich schlechter als bei den Implementierungen der Konkurrenz. Im „WASD“-Bereich erreicht die Force K7 Werte zwischen drei und vier Tasten exklusive der üblicherweise nicht mitgezählten Modifier. Hierbei handelt es sich um keine besondere Optimierung, sondern um einen Regelfall. Identische Ergebnisse erzielt etwa die Cherry Evolution Stream XT.

Gravierende Mängel lassen sich weder bei der Force K7 noch bei der KB910 feststellen; vielmehr stellen sich beide Konzepte im Alltag als zufriedenstellende Allround-Begleiter heraus, die sich nicht nur singulär einem Einsatzgebiet verschrieben haben – aber sich jeweils kleinere Schwächen hinsichtlich ihrer Verarbeitung erlauben. Insgesamt präsentiert sich die KB910 allerdings als das homogenere Produkt. Insbesondere die Hintergrundbeleuchtung sowie die Status-LEDs lassen die Force K7 ein Stück zurückfallen.

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