Billig-Netzteile im Test: Das ganze Testfeld versagt bei hoher Last
2/3Belastbarkeit
Während gute Netzteile selbstverständlich voll belastbar sind, zeigt sich bei den hier getesteten Modellen Erschreckendes: Kein Modell liefert Volllast, auch bei asymmetrischer Belastung wie in halbwegs aktuellen Spielerechnern zeigen sich massive Probleme. Besonders problematisch erweist sich dies in Kombination mit der ohnehin schon niedrigen Nennleistung: Real sind meist weniger als 50 Prozent der Nennleistung abrufbar.
Belastung | Linkworld Brilliant Power | Dragon Force DF-530GT | Inter-Tech SL-500 | Inter-Tech Combat Power | MS-Tech Value Edition | Ultron Silent Force | LC-Power LC380M |
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10 Prozent | bestanden | ||||||
20 Prozent | bestanden | ||||||
50 Prozent | bestanden | ||||||
80 Prozent | unzulässige Spannungen | Abschaltung | bestanden | Abschaltung | |||
100 Prozent | Abschaltung | ||||||
Crossload +12 Volt | Abschaltung |
Die Modelle von MS-Tech und Ultron liefern immerhin 80 Prozent ihrer Nennleistung, allerdings auch nur bei symmetrischer Belastung.
Effizienz
Die Effizienzmessungen enden diesmal bei halber Last, da keiner der Probanden überhaupt fähig war, die auf dem Typenschild versprochene Nennleistung zu liefern. Aufgrund des fehlenden Weitbereicheingangs wird zudem nur mit 230 Volt Eingangsspannung gemessen. Bei Volllast schalten alle Probanden sofort ab.
Beim Wirkungsgrad zeigt sich der deutliche Rückstand der Billigheimer selbst zu preiswerten Marken-Netzteilen. Während schon preiswerte Standardmodelle die 80-Prozent-Marke etwas übertreffen und viele Netzteile deutlich bessere Werte erreichen, sind die sieben Probanden dieses Tests ausgesprochene Energieverschwender. Dragon Force, Inter-Tech Combat Power und Ultron liegen immerhin noch in der Nähe der 80-Prozent-Marke. Die anderen Testmuster verwandeln im Schnitt ein Drittel der aufgenommenen Leistung direkt in Wärme.
Seit dem 1. Juli 2014 dürfen die überprüften Modelle aufgrund der neuen Effizienzvorgaben für PCs in der Europäischen Union nicht mehr in Komplettrechnern verbaut werden. Die Minima von 82, 85 und 82 Prozent bei 20, 50 und 100 Prozent Last werden selbst mit der vorgesehenen, sehr großen Messtoleranz von zwei Prozentpunkten nicht erreicht.
Restwelligkeit
Die Ergebnisse der Restwelligkeitsmessung sind mit gesunder Skepsis zu betrachten: Da die Probanden in den fordernderen Testszenarien „Volllast“ und „Crossload“ abschalten, bevor die Restwelligkeit gemessen werden kann, kann nicht ausgeschlossen werden, dass im Einzelfall vor dem Auslösen der Notabschaltung noch höhere Wechselstromanteile herrschen. Die hier gezeigten Messwerte betreffen nur die Auslastungsstufen, die vom jeweiligen Netzteil noch bewältigt werden können.
Schon bei halber Last überschreitet die Restwelligkeit bei MS-Tech und Inter-Tech den zulässigen Toleranzbereich der ATX-Spezifikation.