Restrukturierung: AOL offenbar vor Schließung mehrerer Web-Angebote
AOL verfügt über ein buntes Portfolio an Webseiten und Blogs, darunter Tech-Angebote wie Engadget und TechCrunch aber auch zahlreiche Lifestyle-Seiten. Daran könnte sich demnächst etwas ändern: Offenbar wird der Konzern in nächster Zeit einige Präsenzen schließen.
Das berichtet – ausgerechnet – TechCrunch unter Berufung auf informierte Kreise. Ziel ist demnach, das Portfolio zu vereinfachen und nur noch auf die großen, gewinnträchtigen Pferde im Stall zu setzen. Zugleich soll durch den Frühjahrsputz das Profil für mobile Inhalte und Video gestärkt werden.
Die Restrukturierung könnte bereits in den kommenden Wochen erfolgen. Zu einer größeren Entlassungswelle soll es aber nicht kommen: Laut TechCrunch werden für die neue Struktur voraussichtlich unter hundert Stellen gestrichen werden.
Unterschiedliche Schließungskandidaten denkbar
Welche Web-Angebote betroffen sind, ist bisher unklar. Ein Kandidat im Lifestyle-Segment könnte das Rezeptblog KitchenDaily sein, das im vergangenen Jahr im Desktopbereich etwa 50 Prozent seines Traffics einbüßte. Und auch der in den USA recht beliebte Kino-Dienstleister Moviefone könnte mit einem Desktop-Minus von rund 40 Prozent trotz einer starken Markenstrahlkraft zur Disposition stehen. Im Tech-Bereich könnte es beispielsweise den Apple-Blog TUAW treffen, der zuletzt immerhin 30 Prozent seiner Zugriffe verlor. Und auch das bekannte Spieleportal Joystiq steht mit einem Minus von immerhin noch 18 Prozent nicht unbedingt glänzend da.
Gänzlich überraschend käme der von TechCrunch kolportierte Schritt nicht. Konzernchef Tim Armstrong hatte bereits im November gegenüber Investoren erklärt, dass AOL sich zukünftig stärker in Bereichen engagieren werde, die bereits über eine gewisse Größe verfügen und besser zum angestrebten Profil des Unternehmens passten. Um dies zu erreichen werde man das Portfolio „dort vereinfachen, wo es vereinfacht werden kann“.
AOL hat sich in den vergangenen Jahren nach gut zwei Jahrzehnten als Provider zunehmend als digitaler Unterhaltungskonzern positioniert. Wichtige Standbeine sind dabei das miteinander verzahnte Werbe- und Inhaltegeschäft. In letzterem Bereich ist das Webseiten-Portfolio platziert, zu dessen Zugpferd die nach wie vor erfolgreiche HuffingtonPost gehört.