Computex

Intel Skylake: Der Nachfolger von Broadwell erscheint in vier Monaten

Update Volker Rißka
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Intel Skylake: Der Nachfolger von Broadwell erscheint in vier Monaten
Bild: Intel

Vor knapp vier Wochen wurden die Prozessoren mit dem Codenamen Broadwell-U für Notebooks offiziell enthüllt, es könnte jedoch eine sehr kurze Lebenszeit werden. Neuesten Plänen zufolge soll bereits zur Computex 2015 Anfang Juni der Nachfolger Skylake-U vorgestellt werden. Kurz darauf folgt auch die Desktop-Variante.

Die aktualisierte Roadmap hat aber noch einige Termine mehr zu bieten. Die 14-nm-Fertigung wird demnach im Frühling Einzug in den Desktop halten, dann werden Broadwell-basierte Prozessoren mit vier Kernen und Iris-Pro-Grafik inklusive eDRAM als sockelbare Modelle vorgestellt. Die TDP wird mit maximal lediglich 65 Watt beziffert. Zudem ist von „unlocked“ die Rede, was in der Regel auf einen nach oben offenen Multiplikator für Übertaktungen hinweist. Dies gibt Hoffnung auf gut übertaktbare Modelle, da die Erfahrungswerte bei CPUs in 14-nm-Technik aber noch fehlen, kann dies jedoch ganz schnell auch in die andere Richtung umschlagen. Modelle mit freiem Multiplikator werden bei Intel in der Regel mit einem „K“ im Produktnamen gekennzeichnet, was in der Roadmap an dieser Stelle aber nicht der Fall ist.

Ebenfalls mit einem Zeitrahmen versehen sind die Broadwell-E-Prozessoren für das High-End-Segment. Erwartungsgemäß ändern sich Anzahl der Kerne und Ausstattung nicht, da auch die TDP mit 140 Watt gleich bleibt, sind jedoch teilweise höhere Taktraten möglich.

Aktualisierte Intel-Roadmap
Aktualisierte Intel-Roadmap (Bild: VR-Zone)

Die Überraschung des neuen zeitlichen Fahrplans ist jedoch, dass die Skylake-U-CPUs bereits in ziemlich exakt vier Monaten vorgestellt werden sollen. Die Broadwell-U-Serie würde mit einem Alter von nur fünf Monaten damit zu den kurzlebigsten ihrer Zunft gehören. Auf der anderen Seite zieht Intel das durch, was im letzten Jahr bereits vermehrt angekündigt wurde: Die 14-nm-Fertigungstechnik hat den Zeitplan umgeworfen, nicht die CPU-Architektur. Broadwell-Modelle waren so fast ein Jahr zu spät dran, mit Skylake würde Intel wieder etwas Boden gut machen im klassischen Tick-Tock-Modell, welches auf einem Jahresrhythmus basiert.

Ebenfalls zu den Überraschungen gehört, dass die Notebooks einmal mehr vor dem Desktop bedient werden und Skylake-S als Dual- und Quad-Core-Lösung erst zu Beginn des dritten Quartals folgen wird. Dort gibt es ebenfalls multiplikatorfreie K-Modelle, die TDP steigt gegenüber den Broadwell-Desktop-CPUs aber wieder auf den aktuellen Höchstwert von 95 Watt an. Eine neue Plattform gehört bekanntlich ebenfalls zum Programm, erstmals wird DDR4-Speicher im Mainstream-Markt ankommen, was aber auch wieder einen neuen Prozessorsockel erfordert.

Die Computex 2015 könnte bereits mit diesem Intel-Fahrplan wieder deutlich PC-lastiger werden als in den letzten Jahren. Alle Mainboardhersteller werden dementsprechend voll ausgerüstet antreten, hinzu kommen angepasste Kühler und der weitere Rattenschwanz an Produkten.

Update

In mehreren Support-Einträgen von Intel-Mitarbeitern werden die bereits vermuteten Skylake-Grafiklösungen definiert. Der Maximalausbau in der Gen9-Grafikgeneration bei Skylake wird insgesamt 72 Execution Units (EUs) als neu geschaffene GT4-Lösung umfassen. Selbst bei aktuellen Broadwell-Prozessoren ist bei GT3 mit 48 EUs in der Gen8 Schluss, der Leistungssprung samt erneuerter Architektur sollte demnach etwas größer ausfallen.

Neben der GT4-Lösung werden die Skylake-CPUs auch noch als GT3 (48EUs), GT2 (24 EUs) und GT1 (6 EUs) als integrierte Grafikeinheit bieten, die je nach Anwendungsgebiet immer mit derzeit angepeilten maximal 1.000 MHz zum Einsatz kommt. In welchen Bereichen zusätzlich eDRAM genutzt wird, geht aus den aktuellen Unterlagen nicht hervor.

+/* SKL */

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