CyanogenMod: „Wir versuchen, Google Android wegzunehmen“
Ein Android ohne Google wünscht sich der Entwickler der alternativen Android-Version CyanogenMod. Kirt McMaster, CEO von Cyanogen, sagte auf der Konferenz „Next Phase of Android“ in San Francisco: „Wir versuchen, Google Android wegzunehmen“.
Auf der von The Information ausgerichteten Veranstaltung bezeichnete McMaster Android und iOS in ihrer heutigen Form als „Hüllen“ für die Dienste der beiden Konzerne. „Alle anderen existieren in diesen Sandboxes ohne Zugriff auf die unteren Ebenen des Betriebssystemkerns.“ Google Now sei für ihn ein Beispiel eines Dienstes, der so auf den Kern des Betriebssystems zugreife, wie es Apps anderer Anbieter nicht dürften. Mit einer Partnerschaft mit Cyanogen könnte Yahoo, Anbieter des Launcher Aviate, einen ähnlichen Zugriff auf Android bekommen, so McMaster.
Momentan nutzt Cyanogen noch viele Google-Dienste. So werden Smartphones wie das OnePlus One mit dem Play Store, Gmail und Maps ausgeliefert. Diese sind Teil der Google Mobile Services (GMS) und gehören nicht zur Android Open Source Platform (AOSP). Die AOSP wird Entwicklern von Google bereitgestellt. Cyanogen entwickelt seine Android-Version auf Basis der AOSP. Um die GMS nutzen zu dürfen, muss ein Smartphone von Google validiert werden. Einzelne Dienste darf der Hersteller dabei nicht auswählen, sondern muss das ganze Google-Paket installieren. In den vergangenen Jahren hat Google immer mehr Dienste von der offenen AOSP in die geschlossenen GMS überführt. Eines der jüngsten Beispiele ist die gesamte Oberfläche, die nun als Google-Now-Launcher weiterentwickelt wird.
Wenn Cyanogen tiefer ins System eingreift, würden Smartphones mit CyanogenMod nicht mehr validiert. Von Google Play wäre CyanogenMod damit abgeschnitten. Cyanogen will diesem Problem gemeinsam mit Partner und einem eignen App Store Herr werden. Diesen stellt McMaster für die kommenden 18 Monate in Aussicht.