Breitbandausbau: Deutschland fällt international weiter zurück
Deutschland verliert bei der durchschnittlichen Geschwindigkeit der Internetzugänge im internationalen Vergleich weiter an Boden. Lag die Bundesrepublik vor einem Jahr noch auf dem 22. Platz, stehen mittlerweile 30 Länder besser dar. Spitzenreiter bleibt Südkorea, der Vorsprung ist groß wie nie.
Mit 8,7 Mbit/s war der durchschnittliche deutsche Internetzugang im 3. Quartal 2014 zwar um neunzehn Prozent schneller als im zweiten Quartal 2013, die Spitzenreiter Südkorea und Hong Kong bleiben mit 25,3 beziehungsweise 16,3 Mbit/s aber unerreicht. Das geht aus der neuesten Ausgabe der Studie State of The Internet von Akamai hervor.
Mit der Schweiz, Schweden, den Niederlanden, Irland und Tschechien finden sich auch fünf europäische Länder in der globalen Top-10 wieder – sie alle konnten im Zeitverlauf höhere Zuwächse verzeichnen als Deutschland. Großbritannien und die USA finden sich hingegen nicht mehr in der Top-10.
Auch bei den mobilen Internetzugängen führt Südkorea den internationalen Vergleich an. Durchschnittlich 18,2 Mbit/s stehen 5,4 Mbit/s in Deutschland gegenüber. Mit der Slowakei schafft nur ein weiteres Land den Sprung über die 10-Mbit/s-Hürde.
Akamai erfasst die Kunden tatsächlich zur Verfügung stehende Bandbreite über den gebuchten Anschluss, nicht die theoretisch buchbare Maximalbandbreite. Ein direkter Rückschluss auf den Grad der Zielerreichung bei dem Vorhaben der Bundesregierung, bis zum Jahr 2018 flächendeckend 50 Mbit/s zur Verfügung zu stellen, lässt sich damit nicht ziehen. Im November 2014 gaben 82 Prozent der Deutschen an, über einen ausreichend schnellen Internetanschluss zu verfügen.
In Südkorea stehen Kunden seit Oktober 2014 bis zu 10 Gbit/s über Glasfaser zur Verfügung. 100 Mbit/s garantierte Mindestbandbreite kosten in Südkorea ohne Vertragslaufzeit monatlich 25 Euro (exkl. MwSt.).