Broadwell vs. Haswell im Test: Core i5-5200U und i5-4200U/4210U im Vergleich

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Volker Rißka
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Benchmarks

Bei der Leistungsmessung greift ComputerBase für das Medion Akoya E7416 auf den angestammten NUC-Parcours zurück. So lässt sich der Prozessor in Relation zu den bisher getesteten Vertretern setzen, die als Vergleichsobjekte mit von der Partie sind. Das Augenmerk gilt dabei insbesondere den beiden Vorgängern Core i5-4200U und 4210U. Zum besseren Vergleich wird das Modell mit zwei DDR3-1600-Speicherriegeln bestückt, identisch wie bei den Mini-PCs. Das Notebook wurde zudem für alle Benchmarks voll aufgeladen und die ganze Zeit an der Steckdose betrieben.

Hinweis: Mittels Schaltfläche über den folgenden Diagrammen kann vorwärts und rückwärts durch Einzelergebnisse der Messungen geklickt werden.

Diagramme
POV-Ray 3.7 RC7
    • Gigabyte Brix Pro (i7-4770R, Iris Pro 5200, SSD)
      1.361,83
    • Medion Akoya E7416 (i5-5200U, HD 5500, HDD)
      543,47
    • Asus VivoMini UN62 (i5-4210U, HD 4400, SSD)
      485,07
    • Intel NUC (i5-4250U, HD 5000, SSD)
      477,38
    • Zotac Zbox Sphere (i5-4200U, HD 4400, SSD)
      449,12
    • Zotac Zbox nano AQ02 (A8-5545M, HD 8510G, HDD)
      373,76
    • Zotac Zbox nano ID67 (i3-4010U, HD 4400, HDD)
      355,63
    • Zotac Zbox nano CI540 (i5-4210Y, HD 4200, SSD)
      335,21
    • Zotac Zbox nano AQ01 (A4-5000, HD 8330, HDD)
      268,89
    • Intel NUC (Celeron N2820, HD, SSD)
      131,40
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Die Benchmarks bescheinigen dem neuen Core i5-5200U eine souverän hohe CPU-Leistung in der Klasse der Zweikernprozessoren, die in allen Belangen über der des Vorgängers liegt. Die Abstände sind dabei jedoch sehr unterschiedlich: In kürzeren Tests, bei denen der maximale Turbo häufig greift, ist der Abstand nicht so groß, in längeren Tests mitunter aber doch beachtlich. Kommen zusätzliche Funktionen wie Quick Sync ins Spiel, verschwimmt das Bild wie üblich zunehmend.

Die integrierte Grafik macht ebenfalls einen Schritt nach vorn, aber einen kleinen. Auch im Jahr 2015 ist diese deshalb bestenfalls Mittelklasse, ein etwas hochkarätiger Titel überfordert die Intel-Lösung mit 24 EUs sofort, Torchlight 2 als Mainstream-Prügelei zeigt in Full HD (via HDMI an einen externen Monitor ausgegeben) bereits die Grenzen auf. Die größeren Varianten der Intel-Grafik mit 48 EUs und später im Jahr noch mit zusätzlicher Unterstützung von eDRAM können bei der Leistung zwar noch etwas zulegen, Wunder sollten davon aber ebenfalls nicht erwartet werden.

Taktverhalten bei CPU- und kombinierter CPU/GPU-Last

Interessant ist bei allen neuen Prozessoren mit raffinierten Turbomodi das Taktverhalten, da viele Variablen einfließen. Bei reiner, maximaler Prozessorlast, ermittelt via Prime95, arbeitet der CPU-Teil die volle Zeit um 2,4 GHz, ab und an kommt durch eine zusätzliche Windows-Hintergrundaktivität ein kleiner Schritt nach unten auf 2,3 GHz. Im Gegenzug taktet die CPU, wenn sie im laufenden Betrieb bei 2,4 GHz von der maximalen Temperatur von 60 Grad etwas heruntergekühlt ist, selbständig auch wieder auf 2,5 GHz hoch. Die durchschnittliche Temperatur liegt am Ende des CPU-Dauertests bei rund 54 Grad, der Takt bei 2,41 GHz – exakt da, wo Intel das Modell mit einem Basistakt von 2,2 und maximalem Turbo für einen Kern von 2,7 GHz spezifiziert hat.

Volle CPU-Last für 4 Stunden: keine Probleme
Volle CPU-Last für 4 Stunden: keine Probleme

Bei kombinierter Last auf dem Prozessor- und Grafikteil, getestet durch mehrere Stunden in einem Spiel, zeigt sich ein leicht anderes Bild. Die Grafikeinheit arbeitet die ganze Zeit mit ihren maximal möglichen 900 MHz, was sich auf die Leistungsaufnahme und damit Abwärme des Prozessors auswirkt, da die CPU-Kerne ebenfalls belastet werden, wenngleich nicht so stark wie in Prime95. Die maximale Temperatur des Prozessors liegt nun bei über 70 Grad, der Durchschnittstakt mit 2,4 GHz bei einer Temperatur von nicht einmal 50 Grad bleibt jedoch quasi identisch.

An die Leistungsgrenzen kommt das Notebook aber erst zum Ende des Tests. Während das Spiel im Fenstermodus noch läuft, das Tool HWinfo ebenfalls weiterhin Daten sammelt, sorgt das große CPU-Log von Aida64 und die parallele Suche nach dem niedrigsten Takt für die höchsten Temperaturen. Nun werden 85 Grad erreicht, die GPU-Einheit taktet erstmals 50 MHz niedriger. Der von HWinfo ermittelte niedrigste CPU-Takt von 2 GHz wurde von Aida64 nicht erfasst, dort sind es im Minimum 2,1 GHz. Das Aida-CPU-Log zeigt jedoch, wie der Turbomodus den Takt der CPU-Kerne ständig auf- und absenkt, und auch, wie der Mittelwert von 2,4 GHz zustande kommt.

90 Minuten Spiel + 2 Analysetools bringen das Notebook ans Limit
90 Minuten Spiel + 2 Analysetools bringen das Notebook ans Limit

4K und Watchever

Die Videowiedergabe steht auch bei Notebooks im Alltag meist ganz vorn. Bei auf der HDD gespeicherten Medien gibt es diesbezüglich keinerlei Probleme. Der in Windows 8.1 integrierte Mediaplayer wird mit 1.080p-Videos spielend fertig. Wie mit aktuellen Core i5 üblich, liegt im 1.080p-Betrieb auch mit dem Medion Akoya E7416 eine CPU-Last bei rund zwei Prozent an, im 4K-Betrieb steigt sie kaum auf zwei bis maximal vier Prozent. Im Vergleich zum Vorgänger hat sich da nichts getan.

CPU-Last bei 4K-Video-Wiedergabe
020406080100Prozent 5101520253035404550556065707580859095100105110115120

Streaming mit Watchever

Das Streaming mit Watchever.de über die DRM-Lösung Silverlight bleibt eine kleine Herausforderung, selbst für Broadwell-CPUs. Bis zu 20 Prozent Prozessorlast sind nicht wenig, allerdings gewährleistet die CPU einen ruckelfreien Betrieb auch im HD-Modus. Beim SD-Betrieb rangiert der PC meistens bei einer CPU-Last von rund 10 Prozent und damit knapp im grünen Bereich.

Diagramme
CPU-Last, Streaming (Watchever), HD
020406080100Prozent 05101520253035404550556065707580859095100105110115120