Markttag: Mainboards und Grafikkarten für Mini-ITX im Überblick
Samstag ist Markttag. ComputerBase wirft einen Blick auf wesentliche Entwicklungen auf dem Markt für IT und Consumer Electronics – kurz- wie auch langfristig. An diesem Markttag gibt die Redaktion einen Überblick über die verschiedenen Mini-ITX-Mainboards und potente Grafikkarten im Mini-ITX-Format am Markt.
In den letzten Jahren hat sich das Angebot an Mainboards mit Formfaktoren abseits von ATX stetig erweitert. Das traf nicht nur, aber auch auf Mini-ITX-Mainboards zu. Während vor zehn Jahren Exemplare mit fest verlöteten VIA-Prozessoren den Auftakt gaben, hat sich das Angebot mit Einführung der Pin-Grid-Array-Sockel spürbar gewandelt. Heutzutage ist es möglich auch leistungsstarke Prozessoren auf diesen Mainboards zu verbauen – ein Resultat der geringeren Verlustleistung und der gestiegenen Rechenleistung pro Takt. Der Anspruch der Kunden nach kleineren und dennoch leistungsstarken Systemen hat der Entwicklung weiter an Fahrt verschafft.
Der Formfaktor mit 17 × 17 Zentimetern Kantenlänge wurde – wie Pico-ITX sechs Jahre später – im Jahr 2001 von VIA entwickelt, 2008 wurde die Spezifikation erneuert. Für Endkunden im Privatbereich sind heute hauptsächlich Mainboards relevant, die über einen Intel- oder AMD-Sockel verfügen. Eine Unterkategorie von Mini-ITX ist Slim- oder Thin-Mini-ITX . Platinen dieser Prägung sind flacher. Sie setzen zu diesem Zweck auf liegend installierte Speichermodule im SO-DIMM-Format und eine externe Stromversorgung mit 19 Volt über die I/O-Blende.
Im Handel sind derzeit vier Sockel von AMD und zwei von Intel gelistet, die auf Mini-ITX-Platinen verfügbar sind. Bei AMD sind das AM1, AM2+, FM2, und FM2+. Die Anzahl der verfügbaren Modelle ist nichtsdestoweniger überschaubar. Beim in die Tage gekommenen Sockel AM2+ gibt es nur noch einen Restposten, bei den jüngeren Sockeln FM2 und FM2+ gibt es zwei beziehungsweise vier Angebote. Auf ebenso viele bringt es auch der neue Sockel AM1 – er sitzt auf vier Platinen.
Der Sockel AM1 für APUs vom Typ Kabini bildet mit Preisen ab 27 Euro zuzüglich Versand das Einstiegssegment bis 50 Euro. FM2 und FM2+ rangieren hingegen zwischen 60 und knapp 90 Euro zuzüglich Versand.
Bei Intel wirkt das Angebot auf den ersten Blick noch spärlicher, denn nur zwei Sockel – 1150 (ab Haswell) und 1155 (ab Sandy Bridge) – bieten dort den Mini-ITX-Faktor an. Beide Sockel kommen allerdings häufiger auf den quadratischen Platinen zum Einsatz. Das Preisspektrum reicht von knapp 50 Euro exklusive Versandkosten bis hin zu 250 Euro. Der Sockel 1150 bringt es auf 43 Angebote, der Sockel 1155 hält immerhin bei 15 Artikeln. Hinzu kommen sieben (1150) bzw. vier (1155) Platinen in der Thin-Mini-ITX-Bauform. Diese Boards kommen überwiegend vom Hersteller Gigabyte. Sie rangieren – bis auf jeweils eine Ausnahme mit 46 Euro (1155) bzw. 65 Euro (1150) – in Preisbereichen jenseits der 120 Euro.
Drei Platinen mit Sockel rPGA 988b und dem Sockel P teilen das Schicksal der Variante mit Sockel AM2+. Als Restposten rangieren auch sie zu sehr hohen Preisen.
Deutlich gewachsen ist über die letzten zwei Jahre auch das Angebot potenter Grafikkarten für kleine Rechner auf Mini-ITX-Basis. Mit drei kurzen Varianten der GeForce GTX 970 erhalten Kunden so viel Leistung wie nie zuvor auf nur siebzehn Zentimetern Länge. Auch die neue GeForce GTX 960 ist bereits in kurz verfügbar, weitere Hersteller werden folgen. Vergleichbar viel Leistung in kompakt gibt es auch von AMD: Die Sapphire Sapphire Radeon R9 285 ITX Compact OC ist ebenfalls nur siebzehn Zentimeter lang.
Modell | Länge | Dicke | Höhe über Slotblende |
GPU-Takt (Boost) |
Speicher | Preis |
---|---|---|---|---|---|---|
Asus GeForce GTX 970 DirectCU Mini | 17,0 | 2 Slot | 1,5 | 1.088 MHz (1.228 MHz) |
4 GB | ca. 355 |
Asus GeForce GTX 670 DirectCU Mini | 17,0 | 2 Slot | 1,5 | 928 MHz ( – ) |
2 GB | – |
Galax GeForce GTX 970 Gamer OC | 18,0 | 2 Slot | 0,5 | 1.127 MHz (1.304 MHz) |
4 GB | ca. 320 |
Gigabyte GeForce GTX 970 Mini | 17,0 | 2 Slot | 1,5 | 1.076 MHz (1.255 MHz) |
4 GB | ca. 320 |
Sapphire Radeon R9 285 ITX Compact OC | 17,0 | 2 Slot | 1,0 | 918 MHz | 2 GB | ca. 235 |
EVGA GeForce GTX 960 Superclocked | 17,3 | 2 Slot | 0,5 | 1.216 MHz (1.279 MHz) |
2 GB | ca. 215 |
Asus GeForce GTX 760 DirectCU Mini | 17,0 | 2 Slot | 1,5 | 1.006 MHz (1.072 MHz) |
2 GB | ca. 210 |
Gigabyte GeForce GTX 960 Mini | 17,0 | 2 Slot | 1,0 | 1.165 MHz (1.228 MHz) |
2 GB | ca. 200 |
MSI N760 2GD5/OC ITX | 17,0 | 2 Slot | 1,5 | 1.033 MHz (1.098 MHz) |
2 GB | ca. 200 |
MSI Radeon R9 270X Gaming 2G ITX | 17,0 | 2 Slot | 1,5 | 1.030 MHz (1.080 MHz) |
2 GB | ca. 165 |
Abmessungen in cm, Auswahl beschränkt auf GeForce GTX 750 Ti / Radeon R7 260X und aufwärts, maximale Länge 18 cm, fett = im Test |
Abschließend sei noch auf den Mini-ITX-Ratgeber der im ComputerBase-Forum hingewiesen, der von der Community regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht wird. Die Redaktion sammelt alle Meldungen und Tests auf der Themenseite Mini-ITX.
Im Preisvergleich hat sich über die letzten sieben Tage wenig getan. Die alten bleiben die neuen Top-10. Die neue GeForce GTX 960 hat es nach ihrer Vorstellung am Donnerstag nicht auf Spitzenplätzen im Käuferinteresse geschafft.
Preisvergleich-Top-10 der 4. Woche 2015
- MSI GeForce GTX 970 Gaming 4G (±0)
- Crucial MX100 256GB (±0)
- Intel Core i7-4790K (±0)
- Seagate Archive HDD v2 8TB (+1)
- Zotac GeForce GTX 970 (+2)
- Crucial Ballistix Sport DIMM Kit 8GB (±0)
- Intel Xeon E3-1231 v3 (-3)
- Crucial M550 512GB (±0)
- ASUS Strix GeForce GTX 970 OC (±0)
- Intel Core i5-4460 (±0)
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