.NET: Microsoft migriert weitere Projekte nach GitHub
Microsoft hat den Abschluss des Umzugs des Open-Source-Compilers Roslyn von CodePlex nach GitHub bekanntgegeben. Damit ist ein weiteres wichtiges Projekt auf der Open-Source-Plattform GitHub angekommen. Bereits vor rund einem Jahr war der Wechsel zu Git als Versionsverwaltung bei Microsoft bekannt geworden.
Seit im November 2014 die .NET-Plattform größtenteils zu Open-Source erklärt wurde, sind bereits mehrere Projekte wie etwa ASP.NET 5 und .NET Core in das GitHub-Repository .NET Foundation umgezogen. Nach dem vor wenigen Tagen migrierten Visual F# gesellt sich mit Roslyn nun auch Microsofts Compiler für die Sprachen C# und Visual Basic hinzu. Dabei wird das Projekt auch gleich intern auf Git umgestellt. Ein weiteres Projekt, das bereits 2014 auf GitHub umgezogen ist, ist TypeScript.
Microsoft hatte die bisher genutzte Plattform CodePlex 2006 ins Leben gerufen. Sie besteht aus dem Wiki-System und der Versionsverwaltung basierend auf dem Team Foundation Server. CodePlex unterstützt aber auch Git, Subversion oder Mercurial. Microsoft wollte mit CodePlex eine Open-Source-Gemeinschaft an seine Software-Produktpalette binden. Dies gelang auch teilweise, verzeichnete die Plattform 2013 doch über 30.000 Projekte. Dies ist allerdings verschwindend wenig im Vergleich mit GitHub, das über 16 Millionen Repositorien und 3,4 Millionen Benutzer vorweisen kann.
Seit Beginn der Offenlegung des .NET-Stack und dessen Umzug auf GitHub konnte Microsoft Entwickler von Mac OS und Linux erreichen, was mit CodePlex so nicht möglich war. Hinzu kommt, dass das Arbeiten mit CodePlex recht langsam vonstatten zu gehen scheint und verschiedene Funktionen oft gar nicht verfügbar sind, wie F#-Entwickler Steffen Forkmann letztes Jahr bloggte. Das wirft die Frage auf, warum CodePlex nach acht Jahren offensichtlich noch immer an Kinderkrankheiten leidet und was künftig mit CodePlex und Team Foundation Server passieren wird. Das neue Microsoft des Satya Nadella jedenfalls öffnet sich unter Verleugnung von NIH weiter den Entwicklern der verschiedensten Plattformen.