Nikon D5500: Minimal revidierte DSLR mit Touch-Display
Nikon führt die seit nunmehr knapp fünf Jahren auf dem Markt vertretene D5xxx-Spiegelreflexkamera-Serie fort und präsentiert mit der D5500 ein im Detail verbessertes Modell, das weitestgehend auf dem Vorgänger basiert. Als Neuerung preist der Hersteller ein dreh- und schwenkbares Touch-Display an.
Der japanische Kamerahersteller lässt so eine Modellstufe (D5400) aus und beerbt die im Oktober 2013 vorgestellte D5300 folglich mit der D5500. Lässt ein solcher Sprung größere Neuerungen erahnen, trübt der erste Blick auf die neue Spiegelreflexkamera die voran gestellten Erwartungen. Denn Nikons neue D5500 basiert grundlegend auf dem Vorgängermodell.
So kommt auch der bereits bekannte 24-Megapixel-CMOS-Bildsensor erneut zum Einsatz, auf den Tiefpassfilter wird ein weiteres mal verzichtet. Dieses Vorgehen war einst der im Profisegment positionierten D800E vorbehalten und wird seit geraumer Zeit auch bei den kleineren Spiegelreflexkameras wie der D5300 und D3300 angewandt.
Ebenfalls übernommen wird der Expeed-4-Bildverarbeitungsprozessor sowie das Autofokusmodul Multi-CAM-4800DX mit insgesamt 39 Fokusmessfeldern, von denen neun Sensoren in Kreuzposition angeordnet sind.
Serienbilder nimmt die Nikon D5500 unverändert mit bis zu fünf Bilder die Sekunde (JPEG oder 12-Bit-NEF) auf. Bei Aufnahme von 14-Bit-NEF-Bildern reduziert sich die Geschwindigkeit auf vier Bilder / Sekunde. Die ISO-Lichtempfindlichkeit des Sensors beziffert sich im Standardbereich mit einem Wert von 100 bis 25.600. Eine Erweiterung auf „High“ entfällt. Unklar ist dabei, wie sich dies im Verhältnis zum erweiterten ISO-Bereich der D5300 darstellt. Der Vorläufer besitzt eine ISO-Spannweite von 100 bis 12.800, welche auf bis zu 25.600 erweiterbar ist.
Weitreichende Überarbeitung erfuhren Display und Gehäuse. Wie für die D5xxx-Serie üblich, ist der Bildschirm über einen seitlichen Scharnier dreh- und schwenkbar. Als erste digitale Spiegelreflexkamera aus dem Hause Nikon verfügt die D5500 dabei nun über ein Touch-Display. Bei anderen Herstellern und vor allem im EVIL-Segment seit längerem etabliert, kann der Nutzer mittels Touch-Gesten Einstellungen oder das Setzen des Fokuspunktes übernehmen.
Erstmals im DSLR-Einstiegssektor setzt Nikon auf ein Monocoque-Gehäuse. Durch die überwiegend aus einem Stück gefertigte Bauweise kann auf stabilisierende Bauteile verzichtet werden. Neben der gewonnen Robustheit hat dies eine Gewichtsreduzierung zur Folge. Samt Akku und Speicherkarte bringt die Nikon D5500 so 470 Gramm auf die Waage, was gegenüber dem Vorgänger einer Einsparung von 60 Gramm entspricht. Nebst verbesserter Ergonomie wurde auch der Handgriff überarbeitet und bietet nun mehr Platz für größere Hände.
Videosequenzen werden weiterhin bei einer Full-HD-Auflösung mit bis zu 60 FPS aufgezeichnet. Über ein integriertes WLAN-Modul können Einstellungen via gekoppelten Endgerät vorgenommen oder Aufnahmen übertragen werden. Verfügte die D5300 noch über eine interne GPS-Einheit, ist fraglich weshalb diese bei dem neuen Spross mit Rotstift zum Opfer fällt. Um Standortdaten in die Bild-EXIFs einfließen zu lassen, muss so auf einen separat erhältlichen GPS-Empfänger zurück gegriffen werden.
Die Nikon D5500 ist voraussichtlich ab Februar in den Farben Schwarz und Rot erhältlich. Für das Gehäuse ruft der Hersteller eine Preisempfehlung von 799 Euro, im Paket mit dem 18-bis-55-Millimeter-Objektiv (AF-S DX NIKKOR 18-55 mm 1:3,5-5,6G VR II) von 899 Euro aus. Das Vorgängermodell Nikon D5300 soll nach Aussage von Nikon weiter im Portfolio verbleiben.
Parallel zur Erweiterung der DSLR-Familie präsentiert Nikon zwei neue Fotoobjektive. Mit der Neuauflage eines 300-Millimeter-Teleobjektivs samt Lichtstärke f1:4 bedient Nikon lange währende Gerüchte. Der Vorgänger (Nikkor AF-S 300mm f/4D IF-ED) samt integrierter ausziehbarer Gegenlichtblende ist seit dem Jahr 2000 im hauseigenen Objektivpark vertreten. Das neue AF-S NIKKOR 300 mm 1:4 E PF ED VR verfügt auch über einen Bildstabilisator.
Als Novum zeigt sich der Modellzusatz „PF“. Als bislang erstes Nikon-Objektiv setzt das AF-S NIKKOR 300 mm 1:4 E PF ED VR auf das Phasen-Fresnel-Prinzip in Verbindung mit einer Beugungslinse, dies hat eine erhebliche Gewichtsreduzierung auf 755 Gramm zur Folge. Der Vorläufer brachte noch 1.440 Gramm auf die Waage. Das für Vollformatkameras ausgelegte Objektiv soll ab Ende Januar zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 2.049 Euro verfügbar sein. Ein Stativadapterring ist hinsichtlich des Gewichts nicht zwingend erforderlich und liegt so nicht dem Lieferumfang bei, kann jedoch in Form des Nikon RT-1 optional erworben werden.
Darüber hinaus versieht Nikon auch das kompakte Standardzoomobjektiv AF-S DX NIKKOR 55–200 mm 1:4–5,6G ED VR II mit einem Bildstabilisator der zweiten Generation. Das 300 Gramm schwere Objektiv ist für DX-Kamera optimiert und soll ab Anfang Februar zu einem Preis von 349 Euro erhältlich sein.
Modell | D5500 | D5300 | |
---|---|---|---|
Bildprozessor | Expeed 4 | ||
Sensor | Sensor | CMOS-Halbformat (Dx) | |
Größe | 23,5 × 15,6 mm | ||
Auflösung | 24,2 Megapixel | ||
Empfindlichkeit (ISO) | 100 – 25.600 | 100 – 12.800 (100 – 25.600) | |
Autofokus | AF-Felder | 39 | |
davon Kreuz | 9 | ||
AF-Modul | MCAM-4800 DX | ||
Serienbilder | Bilder / Sek. | 3 – 5 | |
Anzahl NEF | ? | 5 | |
Anzahl JPEG | ? | unbegrenzt | |
kürzeste Verschlusszeit | 1/4.000 Sekunde | ||
Display | Größe | 3,2 Zoll | |
Auflösung | 1.037.000 Pixel | ||
Dreh- Schwenkbar |
ja | ||
Video | bis zu 1920 × 1080 Pixel bei 60 Bildern die Sekunde | ||
WLAN | WLAN b/g | ||
GPS | nein | ja | |
Speicher | SDXC-Speicherkarte | ||
Gehäuse | Abmessung | (B × H × T) circa 124 × 97 × 70 mm | (B × H × T) circa 125 × 98 × 76 mm |
Material | Kunststoff | ||
Gewicht | 470 Gramm | 530 Gramm | |
Akku | EN-EL14a | EN-EL14a | |
Vorstellung | Januar 2015 | Oktober 2013 | |
UVP zur Einführung | 799 Euro | 809 Euro |
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