Raijintek Metis im Test: Schlichtes Mini-ITX-Gehäuse zum kleinen Preis
4/5Erfahrungen
Trotz des begrenzten Platzangebots geht der Hardware-Einbau gut und unproblematisch vonstatten. Acht muss beim Grafikkarteneinbau gegeben werden, da gegebenenfalls die Kabel der im Deckel montierten und angeschlossenen Festplatte in den Grafikkartenlüfter ragen können. Es empfiehlt sich, mit aufklebbaren Kabelklemmen zum Fixieren der Kabel zu arbeiten, damit sich etwas Ordnung in das Gehäuse bringen lässt.
Raijintek beschränkt die maximale Grafikkartenlänge auf 170 mm. Da die von ComputerBase verwendeten Grafikkarten deutlich länger sind, wurde ein SFX-Netzteil eingebaut. Wer SFX- oder SFX-L-Netzteile nicht scheut und sich ein entsprechendes Bracket dazukauft, kann die Maximallänge des Pixelbeschleunigers so leicht auf 270 mm erweitern.
Grafikkarten mit einer Länge von 270 mm sind auch mit einem ATX-Netzteil möglich, solange dies nicht tiefer als 150 mm inklusive Kabel ist. Ansonsten beschränkt sich die Länge der Grafikkarte auf genau 175 mm, sofern ihre Stromanschlüsse seitlich abgehen.
Mit einer maximalen CPU-Kühlerhöhe von 160 mm lassen sich sogar Tower-Kühler in das Raijintek Metis verbauen.
Messergebnisse
Lautstärke
Der 120-mm-Hecklüfter überzeugt durch seine geringe Lautstärke sowohl bei anliegenden 5 Volt als auch bei voller Umdrehungszahl. Bei niedriger Spannung erreicht der Ventilator flüsterleise 30,8 Dezibel im Durchschnitt. Bei 12 Volt beträgt die Geräuschkulisse durchschnittlich 33,4 Dezibel.
Zwar dämpfen die Standfüße die von der 3,5-Zoll-Festplatte entstehenden Resonanzen erstaunlich gut, Festplattenzugriffe erreichen die Ohren jedoch gnadenlos. Wem ein leises System wichtig ist, der sollte besser komplett auf SSDs setzen und im Raijintek Metis auf mechanische Festplatten verzichten.
Temperatur
Unter Verwendung der Nvidia GTX 650 Ti Boost, die mit einem Radiallüfter Hitze direkt abführt, erreicht der Prozessor bei voller Umdrehungszahl sämtlicher Ventilatoren 50 °C. Mit der Asus GTX 760 DirectCU II OC und den Axiallüftern sind es im selben Szenario 65 °C, also im direkten Vergleich satte 15 °C mehr. Wird die Lüfterdrehgeschwindigkeit von 12 auf 5 Volt reduziert, so steigt die CPU-Temperatur auf 68 beziehungsweise 72 °C an, wobei der Test während der Messungen mit der Asus GTX 760 DirectCU II OC nach 3:40 Minuten beendet werden musste, weil die Grafikkartentemperatur die 100-°C-Marke überschritten hatte.
Die Nvidia GTX 650 Ti Boost erreicht bei langsam drehenden Lüftern maximal 89 °C, ihre Temperatur kann bei voller Umdrehungszahl aber auf 65 °C reduziert werden. Dem Raijintek Metis gelingt es jedoch nicht, die Asus GTX 760 DirectCU II OC in Schach zu halten. Im 12-Volt-Szenario bleibt die Temperatur des Pixelbeschleunigers mit 82 °C zwar noch im grünen Bereich, sobald die Drehzahl jedoch reduziert wird, schnellen die Temperaturen steil nach oben.
Auch bei der Mainboard- und Festplattentemperaturmessung fällt auf, dass die Temperaturen unter Verwendung der Asus GTX 760 DirectCU II OC höher ausfallen. Das liegt daran, das sie die produzierte Hitze nicht wie die Nvidia GTX 650 Ti Boost direkt abführt, sondern sie im Gehäuse verwirbelt und so das gesamte System zusätzlich belastet.
Mit nur einem 120-mm-Hecklüfter ist das Raijintek Metis schlicht nicht in der Lage, leistungsstarke Grafikkarten mit Axiallüftern zu kühlen, sofern dies unter dem Aspekt geringer Lautstärke geschehen soll. Daher sollte nach Möglichkeit eine Grafikkarte mit Radiallüfter verwendet werden.
Leistungsaufnahme
Der Stromverbrauch des vorinstallierten Ventilators liegt mit maximal 2,9 Watt noch im grünen Bereich. Liegen lediglich 5 Volt Spannung an, so beträgt der Verbrauch 1,2 Watt.