Rambus: Neue Speichertechnologie für massives Umsatzwachstum
Rambus schickt sich nach Jahren der Hintergrundarbeit an, wieder ins Rampenlicht zu treten. Ein neues Speicherprojekt soll nicht weniger als die Probleme der aktuellen Datenzentren hinsichtlich Latenzen und Kapazität angehen, vor denen diverse Unternehmen seit Jahren stehen.
In den letzten Jahren machte Rambus nicht mit neuen Entwicklungen auf sich aufmerksam, sondern wurde zunehmend als Patenttroll verschrien. Rambus hat jedoch genau in dem Bereich weiter geforscht, in dem sie heute noch von unzähligen Unternehmen Lizenzzahlungen erhalten: Speicher.
Im Rahmen des Jahresabschluss' 2014 hat Rambus einen kleinen Ausblick auf die Zukunft gegeben. Ab 2016 sollen die Umsätze massiv steigen, nachdem der Startschuss für das neue Speicherprojekt in diesem Jahr erfolgt ist. Es gebe bereits mit einem großen Hersteller ein sogenanntes Memorandum of Understanding (MOU) sowie ein zweites großes interessiertes Unternehmen. Dies verdeutliche gleichzeitig, betont Rambus-CEO Ron Black, dass es sich nicht um eine Custom-Entwicklung für einen Partner handele, sondern ein von der Industrie breit einsetzbares Produkt sei. Was genau dahintersteckt, verrät Rambus aber noch nicht.
While we are still in stealth mode on the project, I can tell you that we're again trying to make our semiconductor IP as consumable as possible and that we're trying to help the industry solve the enormous problems in the data center around latency and capacity for memory.
Ron Black, CEO, Rambus
Speicher ist eines der größeren Probleme der IT-Industrie der nahen Zukunft. Bereits in den letzten Jahren versuchten deshalb alle großen Firmen der Mischung aus Kapazität, Latenz, Datendurchsatz und Skalierbarkeit Herr zu werden, da es aktuell „keinen guten Speicher gibt“. Heute werden Produkte mitunter um den Speicher herum entwickelt, da dieser der größte Flaschenhals ist. Neben Hybrid Memory Cube (HMC) von Micron und dem sehr ähnlichen Parallelprodukt HBM von SK Hynix als greifbarste Next-Gen-Lösungen tun sich STT-MRAM, Phase Change Memory sowie Resistive Memory (ReRAM) als Alternativen auf.
Zum Jahrtausendwechsel war Rambus einer der Pioniere für fortschrittliche Speicherarchitekturen und -technologien, weshalb Branchenriesen sowohl aus dem DRAM-Bereich wie Samsung, SK Hynix und Micron aber auch aus anderen Abteilungen der Chip- und SoC-Entwicklung wie Qualcomm und Nvidia weiterhin jährlich Lizenzgebühren für die Nutzung dieses Know-Hows an Rambus zahlen.