Amazon Kindle Voyage im Test: Premium-E-Book-Reader mit Display-Problemen

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Michael Schäfer
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Den nicht erweiterbaren, vier Gigabyte umfassenden Speicher hat Amazon gegenüber dem Paperwhite 2 unverändert gelassen, und auch beim Kindle Voyage benötigt das Betriebssystem von diesem rund ein Gigabyte. Dennoch reicht der verbleibende Speicherplatz für eine große Anzahl von Büchern aus.

Das Einkaufen über den integrierten Shop gestaltet sich einfach, auch wenn die Übersichtlichkeit an einigen Stellen verbesserungswürdig ist. So lässt sich die Anzeige der Auflistung von Büchern nicht umstellen, es wird lediglich ein Buch pro Zeile und somit höchstens sechs Bücher pro Seite angezeigt. Mit einer Anzeige lediglich aus Cover, Titel und Autor könnten es aber bis zu dreimal so viele Bücher sein, was einem häufigen Scrollen vorbeugen würde.

Bücher kaufen auf dem Kindle Voyage
Bücher kaufen auf dem Kindle Voyage

Gekaufte Bücher landen zunächst in der Kindle-Cloud und können von dort aus ohne größeren Aufwand auf das Gerät geladen werden. Externe Dateien können dagegen beim Voyage in unterschiedlicher Form den Weg auf den Reader finden; der Nutzer behält hier die Wahl über die USB-Verbindung oder die Kindle-Cloud. Letztere ist dabei jedoch etwas umständlich zu erreichen: Über die im Kindle Voyage abgelegte E-Mail-Adresse können per E-Mail E-Books an das eigene Konto gesendet werden. Alternativ steht dafür eine Desktop-Software gleichen Namens bereit; Plug-ins für Firefox und Chrome sind ebenfalls erhältlich. Dokumente im Mobi- oder PDF-Format werden direkt in die Cloud weitergeleitet, Dateien in den Formaten doc, docx, rtf, html, htm oder txt werden vor dem Übertragen umgewandelt.

Eine Software zur Pflege der eigenen Sammlung stellt Amazon nach wie vor nicht zur Verfügung. Zwar können über die freie Organisations-Software Calibre E-Books auf zahlreiche Kindle-Reader geladen werden, aber gerade bei neueren Exemplaren muss das Fehlen verschiedener Features in Kauf genommen werden – so lassen sich beim Kindle Voyage unter anderem Inhalte mit der Software nicht in Sammlungen aufteilen.

Andererseits macht die aktuelle Entwicklung auch vor Amazon nicht Halt: Da mittlerweile über die Hälfte der in Deutschland agierenden Verlage auf hartes DRM verzichtet und ihre digitalen Inhalte lediglich mit einem Wasserzeichen schützt, entstehen für Nutzer immer mehr Möglichkeiten, ihre E-Books zu beziehen. Diese lassen sich über das bereits genannte Calibre ohne Probleme in das unterstützte Mobi-Format wandeln – wenn der Händler das digitale Buch nicht sogar direkt in diesem Format anbietet. Dadurch ist der Kunde nicht mehr nur an das Kindle-Universum gebunden. Verzichtet werden muss jedoch weiterhin auf die Unterstützung des E-Pub-Formates, womit auch Verleihdienste wie die Onleihe, welche aufgrund des verwendeten Rechtesystems zudem ein Adobe-Konto voraussetzt, weiterhin draußen bleiben müssen. Dafür stehen bei Amazon mit der Kindle-Leihbücherei und Kindle Unlimited zwei, wenn auch kostenpflichtige, Alternativen bereit.

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