Japan Display: Apple könnte Milliardensumme in Displayfabrik investieren
Japan Display (JDI) soll den Bau einer neuen Fabrik planen, die dort hergestellten Displays sollen an Apple geliefert werden. Informationen von Reuters zufolge plant die Firma, wichtigster Display-Zulieferer für iPhones zu werden. Japan Display möchte Apple allerdings einen großen Anteil der Investitionskosten übernehmen lassen.
Rund 1,7 Milliarden US-Dollar will Japan Display in die neue Fabrik investieren, die bereits im nächsten Jahr in Betrieb gehen soll, wie Reuters von einer mit der Sache vertrauten Person erfahren haben will. Japan Display erklärte in einer Pressemitteilung (PDF) unter Bezugnahme auf die Medienberichte, dass das Unternehmen zwar stetig Möglichkeiten verfolge, die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Das schließe auch den Bau einer neuen Fabrik ein, allerdings wurde keine „formale Entscheidung in Bezug auf Angelegenheiten getroffen, die einer Mitteilung bedürfen“.
Die neue Fabrik soll eine größere Kapazität als das existierende Werk im japanischen Mobara besitzen, das in einem Monat insgesamt 50.000 der 1,5 bis 1,85 Meter großen Rohlinge für Displays produziert. Bereits im letzten Jahr äußerte JDI-CEO Shuchi Otsuka die Notwendigkeit einer neuen Fabrik.
2012 schlossen sich die schwächelnden Display-Sparten von Sony, Toshiba und Hitachi zu Japan Display zusammen. Nach zwei verlustreichen Quartalen konnte das Unternehmen – dank der Nachfrage seitens Apple und japanischer Smartphone-Hersteller – wieder schwarze Zahlen präsentieren. Eine größere Anzahl an Aufträgen von Apple könnte die Position von Japan Display gegen Konkurrent Sharp stärken. Die Börse reagierte prompt: Der Kurs von Japan Display erhöhte sich um 5,4 Prozent, der Aktienkurs von Sharp sank um 2 Prozent. Apple kauft von beiden Unternehmen Display-Panels ein.
Gerüchte rund um den Bau von Displayfabriken für Apple sind nicht neu. Im November 2014 berichtete Bloomberg, dass Foxconn den Bau einer umgerechnet 2,6 Milliarden US-Dollar teuren Fertigungsstätte für Apple plane. Die Fabrik soll im Süden Taiwans entstehen und bis Ende 2015 mit 2.300 Mitarbeitern für die Massenproduktion von Displays einsatzbereit sein. Eine Unternehmenssprecherin bestätigte damals zwar den Bau einer Fabrik, die exklusiv für einen Kunden bestimmt sei, der Name Apple fiel zu dieser Zeit aber nie offiziell. Foxconn betreibt bereits dedizierte Fabriken für das iPhone und das iPad.