Streaming: E-Book- und Hörbuch-Flatrate von Bastei-Lübbe
Im Musik- und Videobereich ist Streaming mittlerweile etabliert. Anders sieht es bei den E-Books aus: Zwar verfügt der Markt mittlerweile über einige Anbieter, das Angebot hält sich jedoch noch in Grenzen. Bastei-Lübbe will nun in den lukrativen Markt einsteigen – wenn auch zunächst nur mit Romanserien und Hörbüchern.
Dies gab Bastei-Lübbe-Chef Thomas Schierack gegenüber dem Handelsblatt an. Dazu soll die Verkaufsplattform für Serieninhalte „Beam“ ab 2016 um einen Streaming-Zweig erweitert werden, für den der Kölner Verlag aktuell nach geeigneten Partnern sucht. Diese sollen laut Schierack neben der Unterstützung im Marketing-Bereich auch Inhalte liefern.
Die Ziele sind ehrgeizig gesteckt: Das Angebot soll mit dem Start 2016 nicht nur im deutschsprachigen Raum, sondern auch in weiteren Ländern angeboten werden. 2017 sollen Spanien sowie Portugal folgen bevor 2018 auch Inhalte in Mandarin geplant sind. Dafür will das Unternehmen in den nächsten zwei Jahren bis zu 20 Millionen Euro in das Projekt investieren, wobei der größte Teil in das internationale Marketing fließen wird. Rund vier Millionen Euro sollen für den Aufbau der Infrastruktur verwendet werden.
Das Lese-Angebot wird zum Start zunächst lediglich aus Roman-Heftserien bestehen. Das Verlagshaus kann dabei auf einen eigenen großen Fundus aus über 60 Jahren Veröffentlichungen von „Groschenromanen“ zurückgreifen, zu denen bekannte Namen wie „Jerry Cotton“ oder „Geisterjäger John Sinclair“ gehören. Darüber hinaus will der Verlag auf Beam auch Hörbücher anbieten. In diesem Bereich konnte Bastei-Lübbe aufgrund von Kooperationen mit diversen Streaming-Diensten bereits Erfahrung sammeln, auf Napster ist zudem der komplette Hörbuch-Katalog des Verlages abrufbar.
Neben einem kostenpflichtigen Abonnement, welches in Deutschland rund fünf Euro betragen soll, wird es auch ein werbefinanziertes Angebot geben. Bis 2020 will das Unternehmen mit der neuen Streaming-Plattform 24 Millionen Nutzer gewinnen und dabei einen Umsatz von 400 Millionen Euro bei einem Gewinn von 100 Millionen Euro generieren. „Die Menschen gewöhnen sich immer mehr daran, einmal im Monat zu zahlen und dann so viele Medien zu konsumieren, wie sie möchten“, so Jörg Plathner, Digitalvorstand bei Bastei-Lübbe.