Safer Internet Day: Eine Branche wirbt für mehr Sicherheit im Netz
Im Rahmen des Safer Internet Day 2015 wird auf das Thema Sicherheit im Internet aufmerksam gemacht. Zahlreiche Organisationen geben zu diesem Thema Tipps oder Stellungnahmen ab. Auch der Datenschutz im Auto ist dieses Jahr ein wichtiger Punkt.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) nutzt den Safer Internet Day 2015 als Auftakt für eine neue Aufklärungskampagne. Die Kampagne teilt die digitale Welt in die vier Kategorien Cloud, Surfen, Smartphone sowie soziale Netzwerke und gibt in jeder Kategorie die „zehn wichtigsten Sicherheitstipps“ in Posterform.
Die vier Poster enthalten keine neuen Aspekte, sondern widmen sich den Grundregeln – deren Missachtung auch im Jahr 2015 eine grundlegende Gefahr birgt. So betont das BSI erneut, dass persönliche Daten nur zurückhaltend weitergegeben werden sollten, und weist abermals darauf hin, dass ein Computer stets aktuell und mit Sicherheitssoftware ausgestattet sein soll. Im Bezug auf Smartphones wird auf die Verwendung von Zugangscodes hingewiesen, zudem sollten die mobilen Begleiter nicht verliehen werden. Zum Standard gehört nach Meinung des BSI darüber hinaus auch eine mobile Antivirensoftware.
Das Thema Smartphone rückt auch bei anderen Teilnehmern am Aktionstag in den Mittelpunkt. Es wird zum Einsatz von Apps, die persönliche Ordner verschlüsseln, geraten und wiederholt hervorgehoben, dass Anwender nicht unbedacht unbekannte Nummern zurück rufen sollten. Auch das Sicherheitsteam von Yahoo greift das Thema Smartphone auf und unterstreicht, dass 43 Prozent der Eltern nicht nachvollziehen können, was ihre Kinder am Telefon machen. In diesem Zusammenhang sei es um so wichtiger, dass Kinder und Jugendliche keine abgelegten Smartphones oder Tablets der Eltern nutzen, da diese meist nicht mehr den aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen würden. Auch sollten die Eltern nicht den Schritt scheuen, sich im Zweifel Hilfe zu holen, damit die Handlungen der Kinder im Internet verständlicher werden.
Der Gesetzgeber ist in der Pflicht
Der Safer Internet Day richtet sich nicht nur Verbraucher, sondern auch der Gesetzgeber wird in Anspruch genommen. Besonders deutlich macht dies der Verein für liberale Netzpolitik (Load e.V.), der unter der Überschrift „Mobilität zu schnell für den Datenschutz“ gleich eine Liste mit Forderungen stellt. Im Kern geht es um den wachsenden Trend der digitalen Autos, die immer mehr Daten erheben und diese immer häufiger teilen. Dabei bleibt allein die Frage, wem die erhobenen Daten gehören, ungeklärt. Auch seit es zwingend notwendig, Standards festzulegen, wie die Daten übermitteln werden und wie diese vor den Zugriffen durch Dritte geschützt werden. Darüber hinaus müsse ein Fokus darauf liegen, dass der Nutzer über die Art der Daten, die Menge und die Verwendung informiert wird, fordert Load.
Dass dieses Thema zunehmend an Bedeutung gewinnt, zeigt die Konferenz „Wohin geht die Fahrt?“, die im Rahmen des Safer Internet Day abgehalten wurde. Hier widmen sich Experten in Diskussionen genau diesen Punkten, doch es zeigt sich deutlich, dass sich die Klärung noch im Anfangsstadium befindet und entsprechende Regelungen erst noch geschaffen werden müssen.
Der Safer Internet Day wird in Deutschland seit dem Jahr 2008 vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und dem Branchenverband Bitkom getragen. Zahlreiche Unternehmen und Organisationen beziehen seitdem alljährlich Stellung zu aktuellen Themen rund um die Sicherheit im Internet. Nach den Enthüllungen um den NSA-Mitarbeiter Edward Snowden ist der Aufklärungsbedarf der Nutzer aber auch das Informationsbedürfnis der Unternehmen, für sichere Dienste zu werben, in diesem Jahr besonders groß. Um die positiven Auswirkungen der digitalen Revolution zu unterstreichen, stellt Microsoft den Messeauftritt auf der CeBIT 2015 in diesem Jahr bewusst unter das Motto „Das digitale Wirtschaftswunder“.