Enermax Digifanless im Test: Passiv gekühlte 550 Watt mit digitaler Schnittstelle
3/8Die Software im Detail
Das Digifanless ist das erste Netzteil von Enermax, das über eine digitale Schnittstelle verfügt. Die dazu passende Software hört auf den Namen Zero Delay Power Monitoring System „ZDPMS“ und wurde von Enermax selbst entwickelt. Zurzeit macht das Programm noch sehr viel Ärger bei der Installation und einige Spannungswerte werden noch falsch ausgelesen. Hier sollte der Hersteller die letzten Tage vor Markteinführung für dringend benötigte Optimierungen nutzen.
Ist das Programm einmal betriebsbereit, lassen sich einige Werte auslesen und anpassen. Groß dargestellt sind der Momentanverbrauch des Systems, die daraus resultierende Effizienz und die Temperatur des Netzteils (1). Steigt die Temperatur im Netzteil auf über 80°C, sendet das Programm eine Warnmeldung aus. Steigt die Temperatur weiter, schaltet sich das Netzteil im Temperaturbereich von 90-120 °C automatisch ab.
Im unteren Bereich fällt zuerst der Umschalter für den Multi-Rail- oder Single-Rail-Betrieb auf (2). Passend zu den anliegenden Stromstärken auf den einzelnen Rails (3) sind auch die Auslösewerte der Schutzschaltung OCP dargestellt (4). Diese Werte lassen sich auch anpassen, das Programm macht dann mit einer Warnmeldung auf sich aufmerksam. Der Einstellbereich ist jedoch sehr klein gewählt worden (3,3 V und 5,0 V zwischen 18 und 22 Ampere, 12 V zwischen 31 und 35 Ampere).
Einen weiteren Bereich stellen die Betriebsspannungen dar (5). Neben den momentan anliegenden Spannungen setzt das Programm auch die Auslösewerte für die Schutzschaltung OVP. Diese sind aktuell jedoch noch um eine Zehnerpotenz verschoben, auch hier muss Enermax ausbessern. Neben den Auslösewerten für die Warnmeldung lässt sich auch die 12-Volt-Spannung im Betrieb einstellen. Hierbei ist ein Einstellbereich von 11,64 V bis 12,36 V möglich. Erfreulich ist, dass sich die Auslösewerte für OVP so weit absenken lassen, dass sie sich noch innerhalb der ATX-Norm bewegen (3,45 V auf der 3,3-V-Schiene, 5,2 V auf der 5-V-Schiene und 12,4 V auf der 12-V-Schiene). Der letzte Bereich (6) informiert den Benutzer über die Eingangsspannung, die Leistungsfaktorkorrektur (PFC), sowie den Verbrauch inklusive Verlustleistung des Netzteils.
Eine letzte Funktion der Software hat informellen Charakter: Das Netzteil errechnet anhand des Stromverbrauchs die CO2-Belastung und die Stromkosten im Betrieb. Die wesentlichen Parameter wie der Preis pro kWh lassen sich beliebig einstellen.
Insgesamt hinterlässt die Software einen ordentlichen Eindruck, die Startschwierigkeiten bei der Installation sowie einige fehlerhaft angezeigten Werte sollte der Hersteller jedoch noch anpassen. Wie bei Corsair sind die angezeigten Angaben zum Wirkungsgrad allerdings sehr ungenau. So werden bei 30 Watt tatsächlicher Last 78 Prozent Wirkungsgrad gemeldet, bei 31 Watt Last sind es 87 Prozent.
Für einen groben Überblick ist die Software hingegen sehr hilfreich. Nützliche Zusatzfunktion sind die Warnhinweise, wobei die verfügbaren Bereiche durchaus großzügiger sein könnten.