Intel Skylake: 100-Series-Chipsätze die größte Evolution seit Jahren
Im Fahrwasser der neuen Skylake-Prozessoren werden weitere Informationen zur neuen Chipsatzserie bekannt. Die 100er-Serie von Intel wird im Bereich der Chipsätze die größte Evolution seit vielen Jahren und die Vorgängergenerationen in einigen Bereichen um den Faktor zwei bis drei übertreffen.
Bereits im Sommer des letzten Jahres tauchten die ersten Details mit der Überraschung auf, dass die Chipsätze endlich mehr als die bisher üblichen acht PCI-Express-Lanes bieten würden. Denn diese sind bereits seit Jahren stetig Mangelware, seitdem kürzlich davon aber auch noch SATA-Express- und M.2-Slots angesteuert werden, reichen diese hinten und vorne nicht aus, weshalb Mainboardhersteller gezwungen sind, diverse Zusatzchips von ASMedia, Realtek, Renesas & Co. zu verbauen.
Als Flaggschiffe der neuen Chipsatzserie fungieren der Z170 für den klassischen Desktop-PC sowie der Q170 für Business-Lösungen. Gegenüber den derzeit aktuellen Plattform Controller Hubs Z87/97 und Q87 wird in vielen Bereichen massiv aufgestockt. Ganz vorn steht die Anzahl der PCI-Express-Lanes, die nicht nur von 8 auf 20 Lanes anwächst, sondern dank PCIe 3.0 inklusive aller Vorteile eine massiv höhere Bandbreite bieten. Damit die vielen Lanes auch genutzt werden, wird die Unterstützung für SATA-Express- und M.2-Speichermedien auf drei Möglichkeiten angehoben, aktuell müssen sich Mainboardhersteller für eine native Lösung entscheiden, eine zweite gibt es dann meist nur via geteilten Lanes oder über einen Zusatzchip.
Preisgünstigere Ableger der beiden größten Modelle wird es auch in diesem Jahr geben. Dort folgt wie üblich eine Beschneidung der Ausstattung, fünf der sechs Chipsatzlösungen bleibt jedoch die dritte PCIe-Generation erhalten. Da PCI Express 3.0 dank reduziertem Overhead gegenüber dem Vorgänger die Bandbreite effektiv verdoppelt, wird auch der kleine Chipsatz B150 mit seinen acht Lanes mehr Möglichkeiten bieten können als heute. Eine Ausnahme bestätigt wie üblich die Regel: Der H110 wird in quasi allen Bereichen vollkommen kastriert, was gegenüber dem H81 nur ein kleiner Schritt nach vorn ist.
Neben der Lane-Bestückung tut sich auch an anderen Fronten etwas. Native Unterstützung von bis zu zehn USB-3.0-Ports ist ebenfalls eine deutliche Steigerung vom aktuell Gebotenen, einzig und allein die herkömmliche SATA-Unterstützung bleibt bei sechs Ports stehen. Hier trennt Intel ganz klar den Mainstream- vom High-End-Markt, einen Aufschwung dort würde die Daseinsberechtigung der X99-Plattform noch weiter schwinden lassen. Bei den weiteren Ausstattungsmerkmalen der sechs Chipsätze für die Skylake-Prozessoren im neuen Sockel LGA 1151 bleibt ansonsten vieles beim Alten, während jedoch Rapid Start und Smart Connect entfallen, kommen neue Sicherheitsfeatures für alle Lösungen hinzu.