Markttag: Barebones mit und ohne CPU im Überblick
Samstag ist Markttag. ComputerBase wirft einen Blick auf wesentliche Entwicklungen auf dem Markt für IT und Consumer Electronics – kurz- wie auch langfristig. An diesem Markttag gibt die Redaktion einen Überblick über die verschiedenen Barebone-Systeme am Markt.
Als Barebones werden Computersysteme bezeichnet, die einen Grundstock an Computerbauteilen enthalten, aber kein lauffähiges System stellen. Der Käufer muss sich die restlichen Komponenten wie zumeist die Festplatte oder den Prozessor selbst aussuchen und erwerben. Zu Anfang wurde das Konzept vorrangig mit handelsüblichen PC-Towern umgesetzt, um im Handel eine Auswahl an Systemen anbieten zu können, die im Kern auf derselben Basis basieren – das spart Aufwand und Kosten.
Der Hersteller Shuttle war im Jahr 2001 der erste, der unter der Marke XPC kompaktere Barebone-Systeme auf Basis speziell angefertigter Mainboards, Kühlsysteme und Gehäuse anbot – den Prozessor konnte der Endanwender selber wählen. AOpen bot kurze Zeit später vergleichbare Systeme an. In den letzten Jahren hat der Trend zu immer kleineren und dennoch leistungsfähigen Systemen der Geräteklasse zu neuem Aufwind verholen.
Zu nennen sind in diesem Zusammenhang die kompakten Zboxen von Zotac, die in Intels Referenz-Plattform NUC und der Brix-Serie von Gigabyte prominente Nachahmer gefunden haben. Erst seit kurzem mischt auch Asus mit dem ViVoMini in diesem Segment mit. Die kleinen Systeme bieten auch ab Werk verbaute Prozessoren, so dass der Käufer lediglich RAM und einen Massenspeicher einsetzen muss, um ein funktionsfähiges Gerät zu erhalten. Die Gerätesorte mit CPU ist mittlerweile in der Mehrheit: Sie stellt 57 Prozent der insgesamt 213 gelisteten Angebote am Markt. Die übrigen 43 Prozent der Modelle erlauben es dem Käufer weiterhin, selber eine CPU nach Wahl zu verbauen. Dabei handelt es sich durchgängig um Modelle mit größerem Gehäuse, etwa um Server.
Auch bei den Barebones hat Intel aktuell klar die Führung inne. Nur vierzehn Systeme mit CPUs von AMD finden sich im Preisvergleich. Einen dieser Exoten in Form der Zotac Zbox Nano AQ02 hat ComputerBase im vergangenen Jahr im Test. In den meisten Fällen vertrauen die Systeme auf die in der CPU verbaute Grafikeinheit. Manche Hersteller verbauen jedoch noch eine weitere Grafiklösung, diese stammt dann meist von Nvidia, im professionellen Umfeld gibt es allerdings auch noch Systeme mit einer Grafikkarte von Matrox. Der Trend hin zur Sparsamkeit der Geräte sieht man auch an den Netzteilen: Gut 60 Prozent kommen mit 100 Watt oder weniger aus.
Ab ungefähr 100 Euro gibt es aktuelle Modelle zu erwerben. Darunter finden sich aber auch Angebote, die nur Restposten sind und den betagten Sockel 775 nutzen. Geräte mit neuester Technik starten bei ungefähr 130 Euro. Das Gros liegt zwischen 130 Euro und etwa 400 Euro.
Größter Hersteller ist auch vierzehn Jahre nach dem Marktauftakt noch immer das taiwanische Unternehmen Shuttle. Gemeinsam mit Zotac, der Nummer drei bei der Anzahl an Angeboten, deckt Shuttle vor allem den unteren und mittleren Preisbereich für Endkunden ab. Supermicro als Nummer zwei im Preisvergleich konzentriert sich hingegen auf professionelle Einsatzgebiete.
Beim abschließenden Blick auf die globale Top-10 des Preisvergleiches fällt das große Interesse an Speichermedien auf: HDDs der Archive-Serie mit 8 Terabyte von Seagate und SSDs von Samsung und Crucial liegen im Interesse der Anwender hoch im Kurs. Weiterhin gefragt ist auch der Anfang Februar vorgestellte Raspberry Pi 2, der sich in zwei Wochen bereits 500.000 Mal verkauft hat.
Preisvergleich-Top-10 der 8. Woche 2015
- Seagate Archive HDD v2 8TB (+1)
- Crucial MX100 256GB (+1)
- Raspberry Pi 2 Modell B (-2)
- Intel Core i7-4790K (±0)
- Crucial Ballistix Sport DIMM Kit 8GB (+3)
- MSI GeForce GTX 970 Gaming 4G (-1)
- Dell UltraSharp U2515H (-1)
- Samsung SSD 850 EVO 250GB (+2)
- Intel Core i5-4460 (±0)
- Intel Xeon E3-1231 v3 (-3)
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