TVii: Nintendo streicht TV-Service für Wii U in Europa
In den USA und Japan seit dem Jahr 2012 verfügbar, für Europa lange angekündigt und mehrfach verschoben: Nintendo hat nun die Europa-Einführung ihres TV-Service TVii für die Wii U endgültig aufgegeben. Auf dem 3DS hingegen hat Nintendo seinen eigenen Video-on-Demand-Service Anime Channel eingeführt.
Nintendo begründet die Entscheidung, TVii in Europa nun doch nicht mehr einzuführen, mit „der extremen Komplexität der Lokalisierung mehrerer Fernsehdienste in unterschiedlichen Ländern mit verschiedenen Lizenzsystemen“. Im Gegensatz zu den USA und zu Nintendos Mutterland Japan, in denen TVii längst genutzt werden kann, stelle Europa trotz der EU einen äußerst heterogenen Markt dar, bei dem in jedem einzelnen Land separate Lizenzabkommen getroffen werden müssten.
Mittels TVii können TV-Programme und Video-on-Demand-Angebote parallel nach Inhalten durchsucht werden. Unterstützt werden in den USA unter anderem Netflix, Hulu Plus, Amazon Instant Video und Tivo. Außerdem bietet TVii weiterführende Links zu Wikipedia und Filmdatenbanken wie IMDb mit zusätzlichen Informationen zu den Sendungen. Zudem können Einbindungen von sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter oder Nintendos eigenem Miiverse erfolgen.
Die fast zur gleichen Zeit erfolgte Ankündigung des Anime Channel für den 3DS wirkt in diesem Zusammenhang geradezu wie eine Versöhnungsgeste von Nintendo. Mit der kostenlosen App, die in Nintendos eShop heruntergeladen werden kann, können auf allen Varianten des 3DS und auf dem 2DS verschiedene Animationsserien auf Basis von diversen Nintendo-Spielen angesehen werden.
Das derzeitige Angebot umfasst drei Folgen von Inazuma Eleven, sechs Folgen von Kirby und sechs Folgen der sechsten Staffel von Pokémon. Laut Nintendo soll das Angebot laufend mit weiteren Folgen der bereits angebotenen Serien und mit weiteren Serien ausgebaut werden. Während sich jedoch TVii vornehmlich an erwachsene Nutzer richtet, ist die Zielgruppe des Anime Channel wesentlich jünger.