Creators Program: PewDiePie sieht Nintendo und YouTuber verlieren
Über das Nintendo Creators Program können Let's Player aus Japan und den Vereinigten Staaten bis zu 70 Prozent der über YouTube generierten Werbeeinnahmen für sich behalten. Doch bei den YouTubern stößt das Konzept auf Ablehnung, insbesondere der Kanalbetreiber PewDiePie formuliert seinen Unmut sehr deutlich.
Felix Kjellberg alias PewDiePie ist mit über 34 Millionen Abonnenten der erfolgreichste Kanalbetreiber auf YouTube, weshalb seine deutlichen Worte gegen das Nintendo Creators Program auch entsprechende Wellen schlagen. Kjellberg kritisiert, dass das Abkommen für keine Seite von Nutzen sei.
Das Nintendo Creators Program sieht vor, dass YouTuber 70 Prozent der Werbeeinnahmen erhalten, sofern der Kanal sich ausschließlich mit Nintendo-Produkten beschäftigt. Werden noch andere Produkte gezeigt, sinkt der Anteil auf 60 Prozent. Alle Einnahmen werden zunächst von YouTube an Nintendo überwiesen, das den entsprechenden Anteil anschließend an die Kanalbetreiber weiterleitet.
Zu Beginn seines Blogeintrags betont Kjellberg, das von Nintendo entwickelte Programm und die damit einhergehende Lizenzvereinbarung seien rein rechtlich nicht zu beanstanden. Als Urheber der gezeigten Spiele sei Nintendo durchaus dazu berechtigt, sich Einnahmen aus der geschalteten Werbung zu sichern. Allerdings gibt Kjellberg zu bedenken, dass gerade für kleine Kanalbetreiber die Einbußen durch das Programm deutlich spürbar wären, weshalb diese regelmäßig vor der Wahl stehen würden, ein Video über ein Nintendo-Produkt zu erstellen, oder sich für ein anderes Thema zu entscheiden.
Dabei entstehen laut Kjellberg auch zwei Fragen, welche Nintendo nicht richtig bedacht habe. So sei zunächst offen, ob die Zuschauer den jeweiligen Kanal wegen der Nintendo-Spiele oder wegen dem Let's Player besuchen würden. Die Verantwortlichen bei Nintendo würden seiner Meinung nach zudem die Wirkung dieser kostenlosen Werbung verkennen. In diesem Zusammenhang verweist Kjellberg auf Minecraft, welches als kleines Spiel vor allem auch durch die starke Community gewachsen sei und schließlich durch die Übernahme von Mojang für 2,5 Milliarden US-Dollar bei Microsoft landete.
Das Fazit des YouTubers lautet klar: Das Nintendo Creators Program sei für keine der beiden Seiten ein Gewinn und sorge nur für Verlierer, weshalb Kjellberg dieses auch ablehne. Dennoch werde er weiterhin Videos mit Nintendo-Produkten machen, allerdings nur, weil er sich den Rückgang der Werbeeinnahmen dank der vielen Abonnenten auch erlauben könne.