Bodhi Linux 3.0.0: Totgeglaubte Distribution für Chromebooks mit Comeback
Mit Bodhi Linux 3.0.0 gibt eine fast totgeglaubte Distribution, die die Desktop-Umgebung Enlightenment verwendet, ein Lebenszeichen von sich. Bodhi Linux 3.0.0 basiert auf Ubuntu 14.4 LTS und bietet als Besonderheit auch ein Image für Chromebooks an.
Die leichtgewichtige Desktop-Umgebung Enlightenment ist ein Außenseiter bei den Linux-Desktops und nicht viele Distributionen setzen auf dieses grafisch eigenwillig gestaltete Nischenprodukt, das gerade erst in der neuen Version E20 erschienen ist. Bodhi Linux 3.0.0 setzt allerdings noch auf die Version Enlightenment E19.3 und Kernel 3.16. Diese ist bereits vollständig für Wayland vorbereitet, verwendet aber in dieser Version noch den herkömmlichen X-Server von X.org zur Ausgabe auf dem Bildschirm.
Bodhi Linux steht in vier verschiedenen Varianten zum Download bereit. Dabei handelt es sich neben den normalen Images für 32 und 64 Bit um ein Abbild ohne PAE-Unterstützung für ältere Rechner, die diese Erweiterung nicht unterstützen. Hierzu kommen ein Kernel der Reihe 3.2 und Enlightenment E17 zum Einsatz, das noch kein Compositing voraussetzt. Bei der vierten Variante handelt es sich um ein Abbild für Chromebooks, das per SeaBIOS-Erweiterung offiziell die Geräte Acer C720 und HP 14 unterstützt, aber auch auf anderen Chromebooks lauffähig sein könnte. Bodhi Linux 3.0.0 unterstützt die Installation mit EFI-BIOS und verwendet Numix Icons
Der Hauptentwickler Jeff Hoogland hatte sich im vergangenen Herbst aus familiären und beruflichen Gründen aus dem Projekt zurückgezogen. Nachdem es zuerst so aussah, als würde die Distribution diesen Aderlass nicht verkraften, übernahmen dann doch Mitglieder der Community das Ruder des verwaisten Schiffs und veröffentlichten einen zweiten Release-Kandidaten zur Version 3.0.0. Danach passierte nichts mehr. Im Januar stieg dann Hoogland unerwartet wieder bei Bodhi Linux ein und unter seiner Führung wurde Bodhi Linux 3.0.0 veröffentlicht.
Auch die Distribution Crunchbang, auch gerne als #! abgekürzt, verlor letzte Woche ihren Hauptentwickler. Er stellte das Projekt offiziell ein, bezeichnete es als überholt. Wenige Tage später nahm sich die Community des Projekts an und führt es nun fort.