5G-Tests: 2 Gbit/s mit Beam Tracking und Millimeter-Wellen
Nokia Networks und NTT DoCoMo haben in einem Laborversuch für zukünftige 5G-Technologien Übertragungsraten von über 2 Gbit/s erreicht. Dabei kamen Millimeter-Wellen im 70-GHz-Bereich und Beam Tracking zum Einsatz – ein Vorgeschmack auf zukünftige Massive Dense Networks.
Bei der Entwicklung zukünftiger 5G-Technologien geht es nicht nur um sogenannte Wide Area Networks (WAN) wie beispielsweise die aktuellen 3G- und 4G-Netze, in denen einzelne Funkzellen größere Bereiche mit vielen Nutzern abdecken, sondern auch um eine Kombination mit bestehenden Technologien und Massive Dense Networks (MDN), in denen kleine Zellen mit MIMO-Technologie eine begrenzte Zahl von Nutzern mit sehr hohen Übertragungsraten versorgen.
Um das Funksignal mit hoher Übertragungsrate auf einen sehr eng begrenzten Bereich fokussieren zu können, wird auf Frequenzen zwischen 6 GHz und 100 GHz zurückgegriffen. Sie bieten zwar hohe Datenraten, haben im Gegenzug aber eine geringere Reichweite. Im konkreten Versuch wurde die Kommunikation zwischen einer Funkzelle und einem vorbeigehenden Fußgänger als Proof of Concept simuliert.
Der Access Point arbeitete im 70-GHz-Band mit einer Bandweite von einem Gigahertz und kommunizierte mit einem mobilen Endgerät, das durch den Raum gerollt wurde. Dabei wurden im Labor Datenübertragungsraten von über 2 Gbit/s erreicht. Perspektivisch sollen sogar Datenraten von über 10 Gbit/s erreicht werden.
Als nächster Schritt sind im Laufe des Jahres Freilandversuche geplant, wobei ebenfalls im 70-GHz-Band getestet wird. Den Marktstart für die bislang noch nicht standardisierte 5G-Technologie in Japan plant NTT DoCoMo für 2020. Die Kooperation mit Nokia ist dabei nur ein Teil eines umfangreichen 5G-Testprogramms für verschiedene Frequenzbänder, bei dem die Japaner auch mit anderen Branchengrößen kooperieren.