Amazon: Der Streik zu Ostern verpufft erneut
Vor einer Woche kündigte ver.di an, dass die Gewerkschaft mit erneuten Streiks das Ostergeschäft von Amazon treffen will. Das Unternehmen reagierte auf die erneuten Ausstände bislang gelassen. Auch die Ausweitung der Aktivitäten wird Amazon kaum treffen können.
Bereits am Wochenende kündigte die Gewerkschaft ver.di die Ausdehnung der Streiks an. Während die Arbeiter am bayrischen Standort Graben bei Augsburg wieder die Arbeit aufnehmen, starten nun Ausstände in Bad Hersfeld (Hessen), Koblenz (Rheinland-Pfalz), Rheinberg und Werne (beide NRW). Der Streik begann in Bad Hersfeld mit der Nachtschicht und wurde an den drei weiteren Standort mit der Frühschicht ausgeweitet. Ergänzt wurde der Streik durch den sächsischen Standort Leipzig, wie die Gewerkschaft in Sachsen mitteilt.
Mit der nun erfolgten Offensive wird wie vor Weihnachten gleich an fünf der acht Versandhandelsstandorte gestreikt. An allen ruht die Arbeit der Gewerkschaftsmitglieder bis einschließlich Dienstag. Die Gewerkschaft will damit das Ostergeschäft von Amazon treffen, doch bislang zeigte sich das Unternehmen davon nur wenig beeindruckt. Die Tagesschau berichtet nun aber, dass Amazon seinen Kunden eine fristgerechte Lieferung für Ostern nur zusichert, wenn diese bis einschließlich Dienstag bestellen. Damit schränkt das Unternehmen den störungsfreien Ablauf zumindest etwas ein.
Streit um Tarifvertrag dauert schon zwei Jahre
Anlass für die Auseinandersetzung zwischen Amazon und der Gewerkschaft ver.di ist seit dem Jahr 2013 immer derselbe. Die Gewerkschaft fordert einen Tarifvertrag für die Mitarbeiter, der sich an die Maßgaben im Einzelhandel richtet. Bislang orientiert sich Amazon jedoch an den Tarifen der Logistikbranche und verweist stets darauf, dass die Entlohnung hier im oberen Feld liegt. Darüber hinaus bemängelt die Gewerkschaft wiederholt die Arbeitsbedingungen, was Amazon bisher nicht beeindruckt hat. Auch die Ausstände der letzten Jahre konnten das Online-Versandhaus nur wenig treffen und das Wachstum von Amazon nicht mindern. Nach der bislang größten Streikoffensive im Dezember des vergangenen Jahres konnte der Konzern für Deutschland neue Rekorde vermelden.