AMD Zen: Zurück ins Servergeschäft ab 2016
Im Rahmen eines Telefonats mit Analysten hat AMDs CFO Devinder Kumar Gespräche mit Serverherstellern über zukünftige Produkte bestätigt. Demnach habe die Werbephase für die neue Zen-Architektur bereits begonnen, denn diese soll helfen, AMDs Opteron-Sparte wieder zu neuem Leben zu erwecken.
Mit der neuen Zen-Architektur will AMD im Server-Segment wieder ein Wort mitreden und gibt sich angriffslustig. AMDs Chief Financial Officer erklärte gegenüber den Analysten der Großbank Morgan Stanley:
We know the server business earlier really from our history, going back to the Opteron days, we know the x86, we know 64-bit and the core will come on in 2016, the new core for the traditional x86 server space and then revenue thereafter. But it's still a little while before we get there. But we will have a core then. We are working very actively with our customers in the server business, to introduce that part in the 2016 timeframe.
Details zur neuen Architektur sind nach wie vor sehr rar gesät, quasi nicht existent. AMD vermeidet in fast allen Fällen sogar den Codenamen, spricht lediglich von einer neuen Entwicklung für den x86-Markt. Erstmals wurde diese im Mai des letzten Jahres enthüllt, im September von AMD mit Nennung des Codenamens Zen bestätigt. Der Informationsstand ist seitdem jedoch nahezu identisch geblieben. Erwartet wird die Abkehr vom Moduldesign zurück zum klassischen Prozessor, Unterstützung für Simultaneous MultiThreading (SMT), wie es bei Serverprozessoren von IBM, Intel & Co. Gang und Gäbe ist, vermutlich auch bei AMD inklusive. Das ganze verpackt in 14-nm-Strukturen mit der Unterstützung für alle Features, die 2016 wichtig sein sollen.
Zuletzt hatte sich bereits manifestiert, dass AMD mit der neuen Architektur zuerst den Weg ins Servergeschäft gehen würde, da die Gewinnmargen dort deutlich höher liegen als im Desktop- oder Notebook-Segment. Diese Sparte war bei AMD in den letzten Jahren nahezu eingeschlafen, die Bulldozer-Architektur hatte gegen Intels Xeon E5 nahezu keine Chance, weshalb die Opteron nach und nach in immer weniger Modellen verfügbar wurden und Intels Marktanteil auf deutlich jenseits der 95-Prozent-Marke kletterte – AMDs Opteron konnte in den besten Jahren immerhin mehr als ein Viertel davon für sich beanspruchen.
Der letzte, zaghafte Opteron-Refresh liegt über ein Jahr zurück, in Form der Warsaw-CPUs wurden seinerzeit aber nur vier Modelle neu angeboten. Bereits im Jahr 2012/2013 hatte AMD alle weiteren reinen CPU-Projekte in der Opteron-Familie auf Eis gelegt, lediglich kleinere APU-Varianten kamen als Nischenprodukte auf den Markt.