Unity 5: Engine wird bis 100.000 US-Dollar kostenlos
Nachdem im letzten Jahr verschiedene Anbieter die Kosten für ihre Spieleengines massiv gesenkt hatten, fallen die Preise erneut. Der seit kurzem ohne Monatsgebühr erhältlichen Unreal Engine folgt Unity mit der fünften Generation des gleichnamigen Grafikgerüstes.
Unity 5 kommt in zwei verschiedenen Versionen. Die erstmals angebotene Personal Edition wird vollständig kostenfrei angeboten, wenn Finanzierung und Umsatz des Lizenznehmers unter 100.000 US-Dollar liegen. Im Gegensatz zum Vertriebsmodell von Epic verlangt Unity zudem keinerlei Beteiligung an den Einnahmen, obwohl Engine und Editor nicht länger beschnitten werden. Überschreitet ein Studio die genannte Einkommensgrenze, muss lediglich Unity Pro erworben werden – der Basisumfang ist nun jedoch identisch.
Am Preis des Pro-Modells ändert sich nichts: Aufgerufen werden entweder 75 US-Dollar pro Monat bei einer Laufzeit von einem Jahr oder eine einmalige Zahlung von 1.500 US-Dollar. Auch hier verlangt Unity keine Beteiligung am Umsatz. Den Mehrpreis rechtfertigen sollen unter anderem Analysewerkzeuge und kostenlose Assets, die im Basispaket für einen monatlichen Betrag nach Bedarf gemietet werden können. Auch die Pro-Version der Engine kann durch den Zukauf weiterer Dienste und Erweiterungen im Umfang und Preis erweitert werden. Vorbesteller haben aufgrund der Aufwertung der Personal Edition bis zum 1. Mai 2015 die Möglichkeit, ihren Kauf zu stornieren.
Unity-CEO John Riccitiello dementierte im Gespräch mit Gamasutra, dass es sich bei diesem Lizenzmodell um eine Reaktion auf die Preissenkung der Unreal Engine 4 handele. „Wir haben nichts geändert. Wir haben das gewissermaßen erwartet“, so Riccitiello, der die Akzeptanz der Unreal Engine anders als Epic selbst kritischer beurteilt: „Ihr Preismodell hat offenkundig nicht funktioniert, also haben sie es geändert“. Man sehe Epic Games aber nicht als direkte Konkurrenz, sondern konzentriere sich weiterhin auf die Ziele des eigenen Unternehmens: Technische Lösungen für komplexe Probleme anzubieten und die Spieleentwicklung durch breit Verfügbare Technik zu demokratisieren.
Zu den Neuerungen von Unity 5 zählen unter anderem ein 64-bit-fähiger Editor und neue Audio-Design-Tools. Durch die Unterstützung von WebGL ist die Engine nun auf insgesamt 21 Plattformen verfügbar. Beworben wird die Engine mit Verweis auf die mögliche Grafikqualität weiterhin als „Grafik-Kraftpaket“, insbesondere im Bereich der Beleuchtung, sowie mit der kommenden Unterstützung für das VR-Headset Occulus Rift. Eine Übersicht mit allen Verbesserungen findet sich auf der Unity-Homepage.