Battlefield Hardline im Test: Trotz neuem Cop-Setting nur Durchschnitt
4/4Fazit
Wir stehen in der Reihe ganz vorne, wenn es darum geht, von Spieleentwicklern neue, mutige Ansätze zu fordern. Diese Forderung gilt gerade für alteingesessene Marken. Insofern ist es nur löblich, dass Visceral es wagt, Battlefield aus seiner Standard-Umgebung in ein Cop-Setting zu überführen.
Mut und guter Wille alleine reichen aber nicht aus. Battlefield Hardline ist in vielerlei Hinsicht einfach zu durchschnittlich. Zwar wartet die Einzelspieler-Kampagne bei der Inszenierung und den Schauplätzen durchaus mit Hinguckern auf. Unterm Strich ist die Erzählung aber doch viel zu plump. Das wird Spielern egal sein, die Action der Action wegen mögen. Wer aber auch nur ein wenig auf den Kontext achtet, der wird mit dem Plot um Nick Mendoza seine Schwierigkeiten haben.
Überhaupt sind wir von der Ausgestaltung der Kampagne leicht irritiert. Zum einen hatte Visceral vorab immer wieder betont, nicht nur auf rohe Gewalt setzen zu wollen. Soldaten töten, Cops helfen – schon deshalb wollten sich die Entwickler vom typischen „Bumm Bumm“ des Genres etwas distanzieren. Dazu waren etwa Systeme angedacht, die das Verhalten des Spielers differenzierter spiegeln und so über mehr Mechanismen als bloße Ausrüstungsboni dazu einladen, das Vorgehen abzuwägen.
Zum anderen ist Hardline gerade für eine US-Produktion seltsam vom gesellschaftlichen Geschehen entkoppelt. In Zeiten, in denen in den USA vehement über Polizeigewalt diskutiert wird, wirkt Battlefield Hardline nahezu deplatziert, weil es ebendiese Gewalt völlig unreflektiert feiert und verherrlicht.
Gerettet wird das Spektakel letztlich durch den Multiplayer. Dieser stellt zwar allenfalls einen Zwischenschritt für ein Battlefield 5 da, sorgt mit teilweise gewitzten Modi und guten Karten aber für Spielspaß, sofern man auf die großen Fahrzeugschlachten der Vorgänger verzichten kann.
Unterm Strich reicht diese Kompetenz aber nicht für eine umfassende Empfehlung aus. Wer vor allem auf den Multiplayer aus ist und in der Kampagne mit „Action um der Action willen“ klarkommt, könnte mittelfristig einen Zuschlag erwägen. Allen anderen sei gesagt: Man verpasst nichts, wenn man Hardline links liegen lässt.
Kopier- & Jugendschutz
Battlefield Hardline funktioniert über Origin, sodass der Key über die EA-Plattform aktiviert werden muss. Dazu ist einmalig eine Internetverbindung nötig; ein Wiederverkauf ist durch die Bindung an das Origin-Konto nicht möglich.
Jugendschutz-Hinweis: Die USK hat dem Spiel keine Jugendfreigabe erteilt, weswegen Battlefield Hardline „ab 18 Jahren“ erhältlich ist.
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