Dell Venue 8 7840 im Test: Erstes Tablet mit Intels „RealSense“-Kamera
2/4Performance & Oberfläche
Dell stattet das Venue 8 mit einem Atom-Z3580-Prozessor der Moorefield-Plattform von Intel aus, welcher über vier Kerne verfügt und Taktraten von bis zu 2,33 Gigahertz ermöglicht. Für die Grafikausgabe sorgt ein PowerVR G6430 von Imagination Technologies.
Beim Speicher geizt Dell ein wenig. Der Nutzer greift mit dem Venue 8 auf zwei Gigabyte Arbeitsspeicher sowie beim vorliegenden Testgerät auf einen internen Speicher von 16 Gigabyte zurück. Das bereits erwähnte Galaxy Tab S 8.4 von Samsung verfügt dagegen bereits über drei Gigabyte RAM, der sich vor allem beim Multitasking bemerkbar macht. Von den 16 Gigabyte des internen Speichers werden sieben Gigabyte für das Betriebssystem samt eigenen Applikationen verbraucht. Dem Nutzer stehen somit nur noch rund neun Gigabyte zur Verfügung. Erfreulich ist hingegen, dass sich der interne Speicher mit microSD-Karten um bis zu 512 Gigabyte erweitern lässt. Aufgrund des immer restriktiveren Zugriffs von Apps auf Speicherkarten seitens Google können diese den knappen internen Speicher jedoch nur bedingt ausgleichen.
- 3DMark Ice Storm Unlimited
- GFXBench 3 1080p T-Rex Offscreen
- GFXBench 3 1080p Manhattan Offscreen
- Geekbench 3 Total Single-Core
- Geekbench 3 Total Multi-Core
- Geekbench 3 Integer Single-Core
- Geekbench 3 Integer Multi-Core
- Geekbench 3 Floating Point Single-Core
- Geekbench 3 Memory Single-Core
- Peacekeeper 200 cd/m²
- Geekbench 3 Floating Point Multi-Core
- Geekbench 3 Memory Multi-Core
- CF-Bench
- SunSpider 1.0.1
- SunSpider 1.0.2
- Google Octane
- Google Octane 2.0
In Sachen Rechenleistung hat Intel im mobilen Bereich mittlerweile zur Konkurrenz aufgeschlossen. Kamen die Prozessortypen lange Zeit mit ihren Messwerten nicht über das Mittelfeld hinaus, ist das Venue 8 in fast allen Disziplinen im oberen Bereich zu finden. Lediglich die Werte der Browser-Tests hätten besser ausfallen können. Im Alltag wartet das Tablet in den meisten Fällen mit genügend Leistungsreserven auf. Das System agiert schnell und flüssig, selbst komplexere Applikationen starten zügig und Ruckler sind dem Venue 8 ein Fremdwort. Nur bei aufwendigen 3D-Spielen ist die Grafikeinheit schnell mit der hohen Auflösung des Displays überfordert, gegenüber höherpreisigen Tablets lassen Spiele dabei vor allem grafische Feinheiten vermissen.
Nahezu unverändertes Android 4.4.4
Dell bestückt das neue Tablet mit einem weniger aktuellen Android 4.4.4. Ein Update auf Android 5 Lollipop befindet sich zwar in der Entwicklung, der Zeitpunkt für eine Veröffentlichung ist aber noch unbekannt. Die Eingriffe in das System seitens Dell halten sich in Grenzen, bis auf andere Hintergrundbilder und ein neues Farbschema entspricht das verwendete Android dem der Stock-Variante. Die Quicksettings wurden um den direkten Zugriff auf die Dell-Support-App, den Dell Cast sowie die MaxxAudio-Sound-Einstellungen erweitert. Bei den oft als „Bloatware“ bezeichneten Zusatzapplikationen lässt Dell dem Nutzer bei der Ersteinrichtung des Venue 8 die Wahl, ob Apps wie der Adobe Reader, Facebook, Twitter, Vine, Flipboard, The Weather Channel sowie Spiele wie Ice Age Adventures oder Uno installiert werden sollen. Lediglich auf die Installation des Antivirenprogramms von McAfee hat der Nutzer keinen Einfluss.
Zum optionalen Zubehör gehören neben dem Stylus Pen auch ein HDMI-Dongle, in diesem Fall Dell Cast getauft. Im Gegensatz zu Googles Chromecast dient dieser nicht nur zur Spiegelung von Bildschirminhalten auf HDMI-fähige Ausgabegeräte; durch die Möglichkeit, an diesem per USB eine Maus und/oder Tastatur anzuschließen, lässt sich das Venue 8 außerdem wie ein kleiner Computer verwenden. Die Bildqualität der drahtlosen Bildübertragung reicht für normale Inhalte aus, auch das Herunterskalieren auf Monitore mit geringerer Auflösung funktioniert tadellos. Lediglich beim Betrachten von Videos erweist sich die Übertragungsrate als Flaschenhals. Der Filmgenuss weicht nicht selten einem Pixelbrei. Gleiches gilt für Spiele mit sich schnell ändernden Inhalten.
Der ebenfalls optional erhältliche Stylus erfüllt seinen Zweck, ist aber in keinster Weise mit Lösungen wie etwa von Samsung zu vergleichen. Im Gegensatz zum S Pen greift dieser auf eine eigene, über eine Batterie bereitgestellte Stromversorgung zurück und agiert im direkten Vergleich eher behäbig, so dass die Umsetzung der Eingabe auf dem Display bei schnellen Bewegungen bis zu einem Zentimeter der Stiftspitze hinterher hängt. Darüber hinaus unterscheidet der Touchscreen des Displays nicht zwischen Finger- und Stifteingaben, so dass schon das Auflegen der Hand zu einer Eingabe führen kann. Für gelegentliche Skizzen oder die Eingabe von Notizen ist die verwendete Lösung jedoch ausreichend.
Multimedia
Das Venue 8 und die Multimedia-Nutzung sind ein zweischneidiges Schwert. Zwar verfügt das Tablet über Stereo-Lautsprecher, diese sind jedoch unglücklich am unteren Rand platziert. Gerade da, wo multimediale Inhalte wie Spiele und Filme konsumiert werden, nämlich im Landscape-Modus, fehlt der Stereo-Effekt. Generell bieten sie für das geringe Volumen jedoch einen guten Klang und ausreichend Lautstärke. Wie bereits erwähnt, läuft der Nutzer beim Spielen oder bei der Filmwiedergabe jedoch Gefahr, die Lautsprecher mit dem Daumen zu verdecken.
Anders verhält es sich, wenn ein Kopfhörer angeschlossen wird: Dank MaxxAudio, welches unter anderem eine Loudness-Funktion und einen Zehn-Band-Equalizer mit frei wählbaren Frequenzen bietet, überzeugt die Audioausgabe. Das AMOLED-Display mit der guten Farbdarstellung tut sein Übriges. Videos in gängigen Auflösungen bis hin zu Full HD sowie gebräuchlichen Profilen und Levels bereiten dem Venue 8 keine Probleme, im Test liefen alle Videos völlig ruckelfrei.