Brix GB-BXi5H-5200 im Test: Gigabytes Antwort auf Intels NUC mit Broadwell
Einführung
Gigabyte war zum Jahresanfang der erste Hersteller, der eine Neuauflage der Mini-PC-Serie Brix mit Intels Broadwell-Prozessoren in 14 nm ankündigte. Auch wenn sie letztendlich erst seit wenigen Tagen verfügbar sind und so leicht später als Intels eigene NUC mit Broadwell zur Verfügung stehen, ist die Auswahl bei Gigabyte gleich von Beginn an größer.
Insgesamt 3 × 2 Varianten bietet Gigabyte mit der neuen Mini-PC-Serie. Ausgerüstet je zwei Mal mit Core i3, Core i5 und Core i7 unterscheiden sie sich nur in der Bauhöhe. Nachdem im Test des Intel NUC mit Broadwell der Core i3 das Testobjekt war, ist bei Gigabyte nun der Core i5 am Zuge.
Gigabyte Brix GB-BXi5H-5200
Mit dem Core i5-5200U hat sich Gigabyte für Brix die kleinste Core-i5-Prozessor-Variante ausgesucht, die Intel anbietet. Die CPU bietet mit einem Basistakt von 2,2 GHz immer noch 500 MHz mehr als sein direkter Vorgänger 4200U/4210U, der Turbotakt bleibt mit 2,7 GHz allerdings ebenso identisch wie die Größe des unterstützenden L3-Caches mit 3 MByte. Da je nach Auslastung der reale Takt irgendwo in der Mitte zwischen Basis und Turbo liegt, geht der gesteigerte Basistakt nicht komplett in mehr Leistung über. Ein gutes Plus beim Durchschnittstakt und damit mehr Leistung ist aber dennoch zu erwarten.
Beim Core i5-5200U über nimmt wie beim zuletzt getesteten Core i3 die Grafikeinheit HD 5500 das Rendern – mit identischer Ausstattung und gleichen Taktraten. Gigabyte hat sich anders als Intel bei den potenteren NUC-Variante nicht für die HD 6000 entschieden, die beim Core i5-5250U zum Einsatz kommt. Der Core i5-5200U ist 34 US-Dollar günstiger und legt den Fokus mehr auf die CPU, während beim 5250U die doppelte Anzahl an Execution Units (EU) für mehr Grafikleistung sorgt.
Zur Seite stehen dem Prozessor zwei SO-Dimm-Slots für maximal 16 GByte DDR3L-1600 und der integrierte Chipsatz, der die PCI-Express-Lanes für die Anschlüsse bereitstellt. Das Testmodell Brix GB-BXi5H-5200 bietet in der dritten Dimension etwas mehr Freiraum, sodass neben der obligatorischen mSATA-Lösung auch noch eine 2,5-Zoll-HDD/SSD mit maximaler Bauhöhe von 9,5 mm verbaut werden kann. Im fast namensgleichen zweiten Modell ohne H entfällt diese Option, dafür schrumpft das Gehäuse in der Höhe um 13 mm. Preislich nehmen sich beide nicht viel.
Interessant ist, dass sich Gigabyte nicht für eine M.2-Speicherlösung entschieden hat, wie es beispielsweise die neuen Intel NUC voraussetzen. Angesichts des noch spärlichen und meistens auch teureren Angebots dieser SSD-Varianten ist die mSATA-Lösung derzeit allerdings keinesfalls ein Beinbruch. An die schnellen Übertragungsraten dank vier PCIe-Lanes in Intels NUC kommen die Gigabyte Brix so nicht heran – der Einsatzzweck der Mini-PCs setzt derart hohe sequentielle Übertragungsraten in der Regel aber auch nicht voraus.
An der weiteren Ausstattungsfront reihen sich die Brix mit der Konkurrenz ein. Ein Mini-DisplayPort wird unterstützt von einem vollwertigen HDMI-Anschluss, vier USB-3.0-Anschlüsse, Gigabit-LAN, Sound und natürlich WLAN nach 802.11ac (an dieser Stelle via M.2 gelöst) und Bluetooth runden das Paket ab. Auch in diesem Jahr fehlt bei Gigabyte die Infrarot-Schnittstelle, fast alle Mitbewerber bieten sie an.
Gigabyte Brix GB-BXi5H-5200 | Gigabyte Brix GB-BXi5-5200 | |
---|---|---|
Preis: | ab 413 Euro | ab 392 Euro |
CPU: Integrierte GPU: Chipsatz: |
Intel Core i5-5200U, 2,2 – 2,7 GHz, 3 MByte L3-Cache 2 Kerne / 4 Threads Intel HD 5500 Broadwell PCH-LP |
|
Arbeitsspeicher: | 2 × DDR3L-1600, SODIMM, max. 1,35 Volt, max. 16 GByte |
|
Massenspeicher: | 1 × mSATA 1 × SATA 6 Gbit/s (max. 9,5 mm Höhe) |
1 × mSATA 1 × SATA 6 Gbit/s (nicht nutzbar) |
interne Anschlüsse: | 1 × M.2, Intel WLAN 3160NGW (802.11ac/n/g/b/a + Bluetooth 4.0 + Wireless Display) |
|
externe Anschlüsse: | 4 × USB 3.0 1 × Realtek RTL8111G Gigabit-LAN 1 × Mini-DisplayPort 1.2 1 × HDMI 1.4a 1 × Kopfhörer 1 × Kensington-Lock |
|
Abmessung: | 107,6 × 114,4 × 46,8 mm | 107,6 × 114,4 × 33,9 mm |
Lieferumfang: | Netzteil 65 W (19 V, 3,42 A) + Stromkabel VESA-Halterung (75 × 75 + 100 × 100 mm), Treiber-CD |
Die Installation
Gigabytes Brix kommen wie viele Mini-PCs nur mit dem Gehäuse samt verbauter Platine in den Handel. Der Käufer muss sich deshalb DDR3-Arbeitsspeicher vom Standard SO-DIMM mit 1.600 MHz bei 1,35 Volt selbst besorgen – vornehmlich in Form von zwei Modulen, um die Dual-Channel-Unterstützung des Systems auch ausnutzen zu können. Mit dem Kauf eines Systemlaufwerks ist die Hardware komplett.
Mit dem zusätzlichen 2,5-Zoll-Schacht kann der höhere Brix kostengünstig zu einem kleinen PC mit gehörig großem Massenspeicher werden, denn es gibt bereits 2-TByte-HDDs in dem Format für lediglich 80 Euro. Die wenig aktuellen Kompatibilitätslisten bei Gigabyte sind nicht zu gebrauchen, die Auswahl im freien Handel ist massiv größer als das, was dort hinterlegt ist. Auf Nachfrage betonte Gigabyte gegenüber ComputerBase auch, dass die Liste keinesfalls komplett sei und so beispielsweise natürlich auch Samsungs SSDs unterstützt werden – diese fehlen dort komplett.
Sind die Hardware-Einkäufe abgeschlossen, macht der Brix mit Core i5-5200U dank aktueller Intel-Plattform keine Probleme bei der Installation und in Windows 8.1. Nach der Windows-Installation sollte beim Grafiktreiber für die HD 5500 wie üblich noch einmal selbst Hand angelegt werden, dieser steht jedoch direkt bei Intel oder Download-Archiv von ComputerBase zur Verfügung.
Auch beim neuen WLAN-Modul nach neuestem M.2-Standard ist noch einmal persönliche Aufmerksamkeit erforderlich. Für aktualisierte Programme, Treiber und Tools bietet die Hersteller-Webseite eine umfangreiche Auswahl, sodass dem normalen Windows-Einsatz keine Probleme im Weg stehen.