Hideo Kojima: Metal-Gear-Vater verlässt Konami nach Konflikt
Zahlreiche Indizien deuten darauf hin, dass Hideo Kojima, der Vater der Metal-Gear-Serie, Konami zum 1. Dezember verlassen wird. Auslöser für diese Annahme waren zahlreiche, überraschende Änderungen an Kommunikationskanälen und Internetauftritten für den neuesten Teil der Reihe, Metal Gear Solid V: The Phantom Pain.
In den vergangenen Stunden hat Konami die Verbindung von Metal Gear Solid V und Hideo Kojima gelöst. Dazu gehören der Wechsel auf einen neuen Twitter-Account sowie die Umbenennung von Kojima Productions LA in Konami Los Angeles. Auch Kojimas Webseite, KojiPro, wurde durch ein allgemeines Metal-Gear-Portal ersetzt. Zugleich wurde jeder Hinweis auf den Serienvater in der Bezeichnung des Titels entfernt: Sowohl das Logo von Kojima Productions als auch der traditionelle Zusatz „A Hideo Kojima Game“ fehlen mittlerweile.
Dass Hideo Kojima, der über Twitter die Spekulationen anheizte, nicht länger als Executive Content Officer von Konami geführt wird, deutet ebenfalls auf seinen Abgang. Der Entwickler hatte zuvor zudem verlauten lassen, dass Metal Gear V zumindest für ihn die Serie abschließe. Ähnliche Aussagen hatte der für PR-Stunts berüchtigte Kojima aber schon in der Vergangenheit getätigt.
In einer Stellungnahme gegenüber Gamespot äußerte sich Konami nicht konkret zu den Gerüchten, sondern erklärte lediglich ausweichend, dass man das Unternehmen auf eine stärker zentralisierte Struktur umstelle, „um besser auf den sich schnell verändernden Markt reagieren zu können“. Konami werde „(eingeschlossen Mr. Kojima) weiterhin Metal-Gear-Produkte entwickeln“. Zumindest ein sofortiges Ausscheiden des Serienvaters steht demnach nicht zur Debatte.
Gamespot berichtet allerdings unter Berufung auf anonyme Quellen aus dem Umfeld des Publishers, dass es in Folge von Machtkämpfen zu einem Bruch zwischen Kojima Productions und Konami gekommen sei, weshalb der Publisher drastische Maßnahmen ergriffen habe. Leitende Angestellte hätten seitdem nur eingeschränkten Zugang zum Intranet des Unternehmens, darunter Internetauftritte, Mail- und Sprachkommunikation.
Das für Metal Gear Solid zuständige Team sei aus diesem Grund nicht länger fest angestellt und arbeite lediglich als Auftragnehmer bis zur Fertigstellung der Serienfortsetzung, um - wie die Quelle behauptet - die Qualität des Spiels für die zahlreichen Fans zu sichern. Nach Ablauf der Verträge im Dezember wollen Kojima und leitende Angestellte Konami demnach verlassen, was zur Stellungnahme des Publishers passt. Laut einer weiteren Pressemitteilung versichert Konami, die „Metal Gear“-Serie nach The Phantom Pain fortführen zu wollen. Der Publisher kündigt im gleichen Zuge an, dass die Arbeiten an einem weiteren Titel in diesem Universum bereits beschlossene Sache sind. Zu diesem Zweck sucht Konami derzeit Personal, was ebenfalls für einen Abgang des bisherigen Entwicklungsteams spricht.
Metal Gear Solid V wird am 1. September für die PlayStation 3 und 4 sowie Xbox 360 und One erscheinen. Die PC-Version folgt knapp zwei Wochen später am 15. September.