Logitech G302 im Test: Spielemaus mit Omron-Tastern und Federklicks

 2/4
Max Doll
49 Kommentare

Äußerlichkeiten

Das symmetrische Chassis der G302, das durch die kantige Formgebung an die G9-Serie erinnert, eignet sich ausschließlich für Rechtshänder, da lediglich auf der linken Seite Daumentasten vorhanden sind. Ein zusätzlicher Taster befindet sich zum Wechsel der dpi-Einstellungen des Sensors auf der Oberseite. Auf die oftmals anzutreffende Oberflächenbeschichtung des Gehäuses verzichtet der Hersteller.

Markenzeichen: Kantige Form und lang zulaufendes Chassis
Markenzeichen: Kantige Form und lang zulaufendes Chassis
Nicht schmutzempfindlich: Die Glanzelemente am Heck
Nicht schmutzempfindlich: Die Glanzelemente am Heck
Logitech verzichtet auf eine Oberflächenbeschichtung
Logitech verzichtet auf eine Oberflächenbeschichtung
Das gummierte Mausrad ist präzise gerastert
Das gummierte Mausrad ist präzise gerastert
Die G302 besitzt zwei Daumentasten
Die G302 besitzt zwei Daumentasten
Die Anordnung der Gleitfüße ist nicht optimal gelöst
Die Anordnung der Gleitfüße ist nicht optimal gelöst

Die Oberseite der Maus sowie die beleuchteten, rückwärtigen Zierelemente bestehen aus glattem Kunststoff. Lediglich die Griffmulden der G302 sind von leicht angerauter Beschaffenheit. Zusammen mit dem sich an dieser Stelle nach unten verschlankenden Chassis kann die Maus so sicher mit zwei Fingern angehoben und geführt werden. Zur Führung der Fingerspitzen besitzen zudem die Primärtasten kleine Vertiefungen, welche die Finger sanft in die vorgesehene Position lenken.

Glänzende Oberflächen sind aufgrund ihrer pflegeintensiven und verschleißanfälligen Beschaffenheit typische Problemzonen eines Eingabegeräts. Die teils transparente Ausführung sowie die Beleuchtung des hinteren Gehäuseteils verbergen die sichtbaren Auswirkungen geschickt, für die Glanzapplikationen auf der Oberseite rund um Mausrad und dpi-Taster gilt dies aber nicht.

Die Verarbeitungsqualität weiß zu überzeugen
Die Verarbeitungsqualität weiß zu überzeugen
Logitech G302 Daedalus Prime
Logitech G302 Daedalus Prime
Logo und Seiten werden blau beleuchtet
Logo und Seiten werden blau beleuchtet

Auch Logitech nutzt unter den beiden Primärtasten Produkte von Omron. Die Taster des Typs D2FC-F-7N, hier in der auf 20 Millionen Klicks spezifizierten Version, finden sich in zahlreichen Spielemäusen. In der G302 werden sie jedoch durch zwei Federn unter den Tasten ergänzt, welche den Betätigungsvorgang unterstützen. Für die Taste des Mausrades wird hingegen auf einen Mikroschalter, für die übrigen drei Tasten auf Produkte von Kailh zurückgegriffen. Die Taster unbekannten Typs wollen mit mehr Kraft als die Modelle von Omron betätigt werden und sind durch ihre abweichende Rückkopplung beim Auslösen zu erkennen. Da sie sich noch ein Stück über den Klickpunkt hinaus drücken lassen, lassen sie sich eindeutig von den Primärtasten differenzieren.

Wie viele Spielemäuse ist auch das Mausrad der G302 mit einer feinen, wohldefinierten Scroll-Mechanik ausgestattet. Die einzelnen, dicht beieinander liegenden Rasterstufen ermöglichen zusammen mit dem leichten Lauf einen Spagat zwischen der präzisen Nutzung in Spielen und dem großzügigen Einsatz im Office-Bereich. Anders als bei vielen Konkurrenten im Spielebereich ist die Oberfläche des Scroll-Rades zwar gummiert, aber ohne weitere Struktur.

Kleine Metallfedern unter den Primärtasten verändern das Feedback
Kleine Metallfedern unter den Primärtasten verändern das Feedback

Bewegungen erfasst ein optischer Sensor von Pixart, der AM010, der bislang vor allem in der Logitech G100s und G402 verwendet wird. Hinsichtlich der Ausstattung ist die Variante der G302 zwischen den beiden anderen Modellen zu finden. Im Gegensatz zur Ausführung in der G402 wird der Sensor in den kleineren Modellen weder von einem Beschleunigungssensor noch von einem Gyroskop unterstützt, bietet in der Daedalus Prime aber eine höhere Auflösung als in der G100s. Die Lift-off-Distanz des Sensors liegt bei festen zwei Millimetern.

Wie der Avago ADNS-A3090 soll der AM010 Eingaben möglichst unverfälscht und ohne Nachbearbeitung erfassen. Der AM010 verzichtet daher auf die von manchen Nutzern als störend empfundene Beschleunigung des Mauszeigers („Acceleration“). Bei diesem Phänomen hängt die auf dem Bildschirm sichtbare Zeigergeschwindigkeit zu einem Teil von der Bewegungsgeschwindigkeit der Maus, anstatt ausschließlich von der zurückgelegten Wegstrecke ab. Auch Glättungen der Zeigerbewegung sowie „Jittern“, das bei minimalen Bewegungen unvorhersehbare Ausreißen des Mauszeigers, sind dem verbauten Sensor fremd. Zahlreiche Nutzer beschreiben die Bewegungen der Maus nach ersten Erfahrungen als „grober“ oder „rauer“, womit jedoch kein Präzisionsverlust, sondern persönliche Vorlieben bezeichnet werden.

Eine weitere Eigenheit des AM010 ist die, verglichen mit anderen Spielersensoren, geringe maximale Tracking-Geschwindigkeit. Bereits ab einer Geschwindigkeit von etwa drei Metern pro Sekunde werden Eingaben nicht mehr korrekt erfasst – zu diesem Zweck nutzt die G402 ab dieser Schwelle ergänzend ein Gyroskop. Diese Grenze, die auch die Software-Tests der Bildgalerie bestätigen, liegt zwar relativ niedrig, konnte aber nur mit Mühe ausgereizt werden und wird von den wenigsten Nutzern im Alltag auch nur annähernd ausgeschöpft werden. Mit der G303 bietet Logitech aber auch eine Version der Maus mit höher aufgelöstem Sensor und besserer Tracking-Geschwindigkeit an (PWM 3366). Im Test arbeitete der Sensor der G302 auf einer Vielzahl von Untergründen ebenso präzise wie zuverlässig; im Allgemeinen gehört der AM010 hinsichtlich des Untergrundes zu den unkritischen Sensoren.

Logitech G302 – Sensor