Crowfall: MMORPG-Strategie-Mix Crowfall sammelt 1,8 Mio. Dollar
Kickstarter ist um ein weiteres erfolgreiches Millionenprojekt im Spielesegment reicher: Für das Rollenspiel Crowfall wurden fast 1,8 Millionen US-Dollar zusammengetragen. Der Mix aus MMORPG und Strategiespiel will sich durch sterbliche Welten von anderen Titeln abheben.
Das Spielprinzip fassen die Entwickler von Artcraft Entertainment mit dem Slogan „Eternal Heroes – Dying Worlds“ zusammen. Während Helden ewig Leben soll die Spielwelt sich stets neu erschaffen, zumindest was die Kampagnen betrifft. Zu Beginn einer neuen Kampagne wisse der Spieler nicht, was ihn in der neuen Welt erwartet. Fraktionen und Gilden kämpfen um die Vorherrschaft der jeweiligen Kampagnen-Welt.
Jede Welt ist einem Server zugeordnet und im Gegensatz zu den meisten MMORPGs nicht persistent: Die Welt existiert nur für einen begrenzten Zeitraum – typisch seien ein bis drei Monate – oder bis bestimmte Siegesbedingungen erfüllt sind. Zudem sollen Jahreszeitenwechsel in diesem Zeitraum für Abwechslung sorgen: Jede Kampagne bietet Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Mit jedem Wechsel der Jahreszeit wachse zudem die Bedrohung durch eine heranrückende Armee von Untoten bis im Winter das Finale erreicht wird und die Spielwelt ein für allemal mit der Kampagne endet. Die Sieger können ihre Belohnungen einstreichen und sich fortan für den Beginn der nächsten Kampagne in einer neuen Welt vorbereiten.
Vermischt werden MMORPG-typische Elemente wie Charakterentwicklung und Crafting sowie die strategische Kriegsführung mit Allianzen und Verrat. Sicher nicht ohne Hintergedanken bedienen sich die Entwickler eines Vergleichs mit einer spielbaren Version einer Staffel der Fantasy-TV-Serie Game of Thrones – allein die Nennung des Titels dürfte so manchen Fan aufhorchen lassen. Artcraft spricht passend dazu auch von einem „Throne War Simulator“.
Es soll aber auch beständige Orte im Spiel geben, die sogenannten Eternal Kingdoms, wo sich Spieler dauerhaft niederlassen können. Diese Gegenden werden von den Spielern selbst verwaltet, bieten aber keinerlei Ressourcen. Um Gebäude zu bauen oder Gegenstände herzustellen bedarf es der Ressourcen aus dem Kampagnen-Spiel, die entweder selbst erkämpft oder gehandelt werden.
Das Bildmaterial der frühen Pre-Alpha-Fassung lässt erahnen, dass Crowfall kein grafischer Leckerbissen wird. Statt Realismus steht die Zerstörbarkeit von Objekten im Fokus, weswegen die Entwickler sich für eine Voxel-Grafik entschieden haben, wobei sie sich der Technik von VoxelFarm bedienen. Dabei fällt der immer mehr in Mode kommende Begriff der „prozeduralen Welten“. Die Maps werden zufällig generiert und sollen stets ein neues Spielgefühl bieten, da sich die Landschaft mit jeder Kampagne verändert.
Das Team hinter Crowfall besteht aus Veteranen der Branche, die Erfahrung im Bereich der MMO-Spiele mit sich bringen. Gegründet wurde das Studio von Gordon Walton und J. Todd Coleman. Walton arbeitete zuvor bereits als Executive Producer für Titel wie Ultima Online und Star Wars: The Old Republic. Coleman war der Creative Director von Shadowbane, Wizard 101 und Pirate 101. Hinzu gesellten sich Entwickler und Designer, die zuvor unter anderem mit Everquest, Warhammer Online oder Mass Effect 3 betraut waren.
Im Rahmen der heute beendeten Kickstarter-Kampagne wurden von fast 17.000 Unterstützern rund 1,77 Millionen US-Dollar eingenommen. Die für Dezember 2016 geplante Vollversion des Spiels konnte für einen Beitrag von 30 US-Dollar gesichert werden, im Handel soll Crowfall 50 US-Dollar kosten. Das Crowdfunding ist damit aber nicht beendet: Auf der Homepage zum Spiel wird weiter Geld gesammelt.