Windows 10: Nur Project Spartan bekommt neue Rendering-Engine
Microsoft hat weitere Informationen zum neuen Windows-10-Browser, der unter dem Codenamen Project Spartan entwickelt wird, bekannt gegeben. Demnach erhält Project Spartan ausschließlich die neu entwickelte Rendering-Engine für das moderne Web. Einen Fallback-Modus auf die Engine des IE11 wird es nicht geben.
Bisher hatte Microsoft kommuniziert, neben einer neuen Rendering-Engine für moderne Websites auch die Möglichkeit anzubieten, die seit Jahren stetig weiterentwickelte Rendering-Engine Trident zu nutzen, die in Version 7 im aktuellen Internet Explorer 11 zum Einsatz kommt. Trident sollte aus Kompatibilitätsgründen und hauptsächlich für den Einsatz im Intranet oder Enterprise-Umfeld beibehalten werden.
Dieser Vorgehensweise hat Microsoft jetzt eine klare Absage erteilt. Project Spartan sei für die nächste Generation des Webs konzipiert worden, der saubere Schnitt ermögliche Microsoft dieses Vorhaben einzuhalten. Den Internet Explorer 11 wird es aber auch unter Windows 10 weiterhin geben. Er soll laut Microsoft unverändert aus Windows 8.1 übernommen werden und den ursprünglich geplanten Zweck der Aufteilung in zwei Rendering-Engines innerhalb von Project Spartan erfüllen. Der primäre Browser unter Windows 10 ist demnach Project Spartan, der Internet Explorer 11 wird lediglich als Fallback-Lösung für spezielle Fälle angeboten.
Auch einen Internet Explorer mit optionaler Rendering-Engine aus Project Spartan wird es nicht geben. Speziell für das Enterprise-Umfeld müsse sich aus Kompatibilitätsgründen der Internet Explorer 11 unter Windows 10 genau so verhalten wie unter Windows 7 und 8.1. Mit der Rendering-Engine aus Project Spartan würde sich der IE11 aber potenziell anders verhalten. Feedback von Teilnehmern des Windows-Insider-Programms, die die fehlende klare Differenzierung beider Browser bemängelten, sowie Kommentare von Entwicklern, die sich nicht im Klaren darüber waren, welche Voraussetzungen Seiten für die jeweilige Lösung erfüllen müssen, haben ebenfalls zur Entscheidung der klaren Trennung geführt.
Noch ist Project Spartan nicht Teil der Technical Preview von Windows 10 – auch nicht des aktuellen Build 10041. Der neue Browser soll aber noch vor Veröffentlichung der finalen Version von Windows 10 im Sommer in eine spätere Vorschau des Betriebssystems integriert werden. Project Spartan ist nicht nur für den Desktop vorgesehen, sondern wird auch auf Smartphones und Tablets den Internet Explorer ablösen.
Microsoft hatte Project Spartan erstmals am 21. Januar im Rahmen des zweiten Einblicks in die Entwicklung von Windows 10 gezeigt. Neben der Auslegung der Rendering-Engine auf das moderne Web erlaubt Project Spartan unter anderem das Anlegen von Notizen innerhalb des Browsers, bietet die Möglichkeit, in einen Lesemodus zu Wechseln, und ist mit der Assistentin Cortana ausgestattet, die mit Windows 10 erstmals auch der Desktop bietet. Bisher war Cortana nur auf Smartphones verfügbar – seit Dezember des letzten Jahres auch in Deutschland.