Samsung: Eigenes ARM-Design und Stärkung des Foundry-Geschäfts
Im Bemühen, die eigenen Fähigkeiten im Design von Halbleitern zu stärken, arbeitet Samsung Berichten aus Südkorea zufolge unter anderem auch an einem eigenen ARM-Design für Smartphone- und Tablet-SoCs. Damit würden die Südkoreaner zu anderen Herstellern wie Qualcomm und Apple aufschließen, die das nötige Know-how bereits haben.
Die neuen Anstrengungen Samsungs gehen auf die Initiative des stellvertretenden Vorsitzenden Lee Jae-yong zurück, die technologischen Fähigkeiten in der Entwicklung von Halbleitern im Allgemeinen zu stärken. Im Bereich der SoCs für Smartphones und Tablets werden erste Ergebnisse des eigenen Designs spätestens für das erste Quartal 2016 erwartet.
Eigene SoCs stellt Samsung in Form der Exynos-Familie, die auch im neuen Flaggschiff Galaxy S6/edge zum Einsatz kommt, zwar bereits seit Jahren her. Bislang musste das Unternehmen dabei aber auf die Standard-Designs von ARM zurückgreifen. Fortschritte soll es außerdem bei der Entwicklung von SoCs mit integriertem Modem geben, die Samsung bislang nur von Qualcomm beziehen kann.
Die Konkurrenz arbeitet bereits seit Jahren mit eigenen ARM-Designs. Apple schaffte es sogar, noch vor ARM ein 64-Bit-fähiges Design vorzustellen, das erstmals im A7-SoC des iPhone zum Einsatz kam. Qualcomm wiederum ist für das Krait-Design der Snapdragon-SoCs bekannt, das im Zuge des Wechsels auf 64-Bit aber eine Pause erhalten hat. Aktuell setzt Qualcomm auf das Standarddesign von ARM, will mit dem Snapdragon 820 in Zukunft aber wieder auf ein eigenes Design setzen, das auf den Namen Kryo hört.
Gestärkt werden soll außerdem das Foundry-Geschäft. In Zukunft erhofft Samsung sich in diesem Bereich auch Aufträge für GPUs und CPUs, die aber in der Herstellung komplizierter sind als die vergleichsweise kleinen SoCs für den Mobil-Bereich.