NSA-Affäre: Edward Snowden will nach Hause
Edward Snowden, der derzeit in Russland Aufenthaltsrecht genießt, möchte gerne nach Hause in die USA zurückkehren, sofern ihm ein faires Verfahren garantiert wird. Das berichtete jetzt sein russischer Anwalt Anatoly Kucherena.
Der Strafverteidiger teilte Snowdens Wunsch auf einer Pressekonferenz der russischen Nachrichtenagentur TASS mit und gab an, mit Kollegen in den USA und Deutschland an einer Strategie zu arbeiten, die dem ehemaligen NSA-Vertragsarbeiter Snowden ein faires und unparteiisches Verfahren in seinem Heimatland garantieren soll. Die Chancen hierfür stehen nach Aussagen von Whistleblower und Friedensaktivist Daniel Ellsberg nicht gut.
Der Anwalt gibt an, er habe bisher eine Zusage des US-Generalstaatsanwalt erhalten, Snowden werde nicht eines Kapitalverbrechens nach US-Recht angeklagt, wenn er in die USA zurückkehre. Laut Kucherena bedeute dies aber lediglich, dass Snowden nicht hingerichtet werde. Theoretisch kann Snowden Russland verlassen und andere Länder aufsuchen. Allerdings hat er keinen Reisepass. Zudem besteht laut Kucherena die Gefahr, dass Snowden im Ausland in eine US-Botschaft verschleppt werde.
In Moskau kann sich Snowden, der 2013 die Überwachungspraktiken der NSA publik machte, zwar frei bewegen, wird allerdings von Sicherheitsbeamten begleitet. Kürzlich erhielt er Besuch von seiner langjährigen Freundin aus den USA. Snowden war 2013 von Hong Kong nach Russland geflogen, von wo die Reise nach Cuba weitergehen sollte. Da zwischenzeitlich sein Reisepass annulliert wurde, steckte er in Moskau fest, wo er zunächst drei Wochen auf dem Flughafen verbringen musste, bevor er vorläufiges politisches Asyl erhielt.