Spotify: Universal will Gratis-Streaming einschränken
Die Universal Music Group möchte die Möglichkeit zum kostenlosen Musikstreaming auf Spotify erheblich einschränken – und übt Medienberichten zufolge dazu in aktuellen Vertragsverhandlungen Druck auf den Streaming-Dienst aus.
Universal Music möchte durch verschärfte Einschränkungen für nichtzahlende Kunden mehr Nutzer zum Abschluss eines Abonnements bewegen. Bereits im vergangenen Monat äußerte Universal-Chef Lucian Grainge sich kritisch zum Freemium-Geschäftsmodell des Streaming-Dienstes, da dieses nicht das Ökosystem aus Künstlern und Investoren stützen könne. Auch die „meisten“ anderen Musiklabel sollen nach Informationen des Musikmagazins Rolling Stone weitere Einschränkungen des kostenloses Zugangs auf Spotify präferieren. Als Möglichkeit im Raum steht eine wie in der Vergangenheit bereits betriebene, zeitliche Limitation des kostenlosen Angebotes.
Spotify betont, dass die Umsetzung solcher Pläne Nutzer des kostenlosen Angebots wieder zurück zur Piraterie oder anderen kostenlosen Seiten wie etwa YouTube bringen könnte, ohne ein Gratisangebot würden die Premium-Angebote nie Erfolg haben. „Wir sind einer der grünsten Sprösslinge des Wachstums in der Industrie“, kommentiert Jonathan Forster, Spotify-Chef der nordischen Länder. Rückendeckung erhält er vom MIDiA-Reseach-Analysten Mark Mulligan: „Niemand anderes macht kostenlose Nutzer zu Abonnenten wie Spotify“ resümiert dieser in Hinblick auf das Verhältnis zwischen Gesamtnutzern und Abonnenten anderer Dienste wie etwa Pandora und auch YouTube.
60 Millionen Menschen nutzen Spotify, etwa jeder vierte besitzt ein kostenpflichtiges Premium-Abo. Während Gratis-Nutzer auf dem PC lediglich Werbung hören, sind die Einschränkungen auf mobilen Plattformen und TV-Geräten restriktiver: So lassen sich etwa nur Playlisten abspielen und keine einzelnen Songs auswählen oder ohne Internetverbindung anhören.