Valve: Source-2-Engine ist in Arbeit und kostenlos
Auf der Game Developer Conference 2015 hat Valve die Source-2-Engine offiziell angekündigt. Wie die Konkurrenz von Epic Games und Unity wird auch Valve das Grafikgerüst in einer kostenlosen Version anbieten. Zugleich verstärkt das Unternehmen seine Bemühungen im Wohnzimmer-Bereich.
Zu den Modalitäten und konkreten Lizenzmodellen hat sich Valve bislang noch nicht geäußert. Unklar ist daher, ob oder wann eine Gewinnbeteiligung verlangt wird. Wie im vergangenen Jahr angekündigt, zielt Valve mit Source 2 nicht länger nur auf professionelle Entwickler, sondern durch bessere Zugänglichkeit auch auf die Mod-Szene. Dies erlaube es „Spielern, an der Erstellung und Entwicklung ihrer Lieblingsspiele teilzuhaben“. Zusammen mit den Engines von Epic und Unity helfe man, „die Dominanz des PCs als primäre Plattform zur Erschaffung von Inhalten zu sichern“. Im gleichen Zuge kündigte Valve eine zum OpenGL-Nachfolger Vulkan kompatible Version von Source 2 an, was nicht zuletzt für SteamOS von Bedeutung ist.
Neben einem zusammen mit HTC entwickelten VR-Headset präsentierte Valve mit Steam Link eine eigene Streaming-Box. Link soll Inhalte von PCs oder Steam Machines in einer Auflösung von 1080p bei 60 Hz und geringen Latenzen an beliebigen Orten abspielen. Wie der Steam-Controller soll Link im November diesen Jahres für rund 50 US-Dollar erhältlich sein. Informationen zur verwendeten Technik oder dem Betriebssystem gibt es aktuell nicht: Die gezeigten Renderbilder verraten lediglich, dass die kleine Box mit HDMI- und LAN-Anschluss sowie drei USB-Ports ausgestattet ist.
Ebenfalls im November sollen die Steam Machines im Handel erhältlich sein. Valve versprach auf der GDC 2015 zum gleichen Preis von Spielkonsolen eine höhere Leistung, nannte aber auch hier keine Details. Ausgehend von der einzigen, bereits jetzt erhältlichen Steam Machine, der Alienware Alpha, wird sich die Hardwareausstattung für die kleineren Modelle im Bereich eines Zweikernprozessors, vier Gigabyte Arbeitsspeicher sowie einer GeForce GTX860M bewegen, mit der sich ungefähr die Leistung einer Spielkonsole emulieren lässt.
Im Gespräch mit Erik Johnson konnte Rock, Paper, Shotgun Details zum Preismodell der Source-2-Engine in Erfahrung bringen. Demnach wird die Engine tatsächlich vollständig kostenlos angeboten: Valve verlangt im Gegensatz zu Unity und Epic Games nicht nur keine monatliche Gebühr, sondern verzichtet außerdem vollständig auf eine Gewinnbeteiligung. Bedingung für die Nutzung der Engine ist lediglich, dass das mit dem Grafikgerüst erstellte Produkt an Steam gebunden wird – die Entwickler dürfen ihr Produkt aber auch über andere Shops verkaufen. Zwar wird auf Steam eine Verkaufsprovision von 30 Prozent fällig, aufgrund der marktbeherrschenden Stellung des Dienstes ist die Plattform aber ohnehin quasi obligatorisch für Entwickler.