HDD vs. SSD im Test: Das bringt der Wechsel auf ein Solid State Drive

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Tobias Rieder
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Vorteile von SSDs

Durch die unterschiedliche technische Basis bieten SSDs im direkten Vergleich zu HDDs einige Vorteile. Der auffälligste Vorzug ist die deutlich höhere Leistung von SSDs. Während moderne SATA-SSDs mit einer sequentiellen Leistung von ca. 550 MB/s schon seit Längerem am Limit von SATA 6 Gb/s operieren, erreichen die schnellsten HDDs gerade einmal 200 MB/s.

Darüber hinaus liegen die Zugriffszeiten bei SSDs unter einer Millisekunde. HDDs sind mit durchschnittlich 10-20 Millisekunden um ein Vielfaches langsamer. Dieser weitere Geschwindigkeitsvorteil ist vor allem bei der Arbeit mit vielen kleinen Dateien zu spüren, beispielsweise beim Starten von Anwendungen oder beim Booten des Betriebssystems.

Weitere Vorteile ergeben sich aus dem Verzicht auf mechanische Bauteile. Besonders positiv wirkt sich diese Tatsache auf die Stoßanfälligkeit aus. Herkömmliche Festplatten erleiden durch ihre beweglichen Teile wie Spindelmotor oder Schreib-/Leseköpfe bei Stürzen oft schwere Beschädigungen. SSDs sind deutlich robuster gegenüber äußeren Einwirkungen als HDDs. Neben einer geringen Stoßanfälligkeit können die Flash-Laufwerke auch unter größeren Außendruckverhältnissen und Temperaturspannen betrieben werden. Des Weiteren arbeiten SSDs in der Regel völlig geräuschlos. Lediglich unter Last können in seltenen Fällen bei einigen Modellen hochfrequente Töne auftreten.

Zerstörte HDD: der Lesekopf hat aufgesetzt
Zerstörte HDD: der Lesekopf hat aufgesetzt (Bild: Andreas., CC BY-SA 2.0)

Obwohl die Magnetfestplatten in den vergangenen Jahren beim Stromverbrauch aufgeholt haben, sind SSDs im Normalfall dennoch sparsamer – insbesondere im Leerlauf. In Note- und Ultrabooks wirkt sich dies positiv auf die Akkulaufzeit aus. Gleichzeitig ergibt sich daraus eine geringere Wärmeentwicklung als bei HDDs. Ebenso vorteilhaft für mobile Geräte sind das geringe Gewicht und die kompakten Abmessungen, was einige Hersteller früher zum Einsatz von kleinen, langsamen 1,8-Zoll-HDDs zwang. Mit dem neuen M.2- Formfaktor werden diese Vorteile der SSD in Zukunft sogar noch größer.

Nachteile von SSDs

Solid State Drives besitzen aber auch Nachteile gegenüber HDDs – andernfalls hätten sie ihre magnetischen Brüder schon längst verdrängt. Zwei handfeste Nachteile werden dabei auch noch einige Jahre bestehen bleiben. Ein gewichtiger Punkt sind die noch immer deutlich höheren Preise von SSDs. Herkömmliche Festplatten starten im März 2015 bei einem Preis von 3-4 Cent pro Gigabyte. Günstige SSDs hingegen liegen aktuell bei circa 33-40 Cent pro Gigabyte und sind somit rund zehnmal so teuer.

Als Speicher für die heimische Multimediasammlung sind SSDs für die meisten Benutzer deshalb nach wie vor zu teuer und bieten je Laufwerk im Vergleich zu HDDs außerdem zu wenig Speicherkapazität. Dies stellt den zweiten relevanten Nachteil dar. Während HDDs aktuell mit bis zu acht Terabyte erhältlich sind und dieses Jahr noch 10 TByte erreichen sollen, stagnieren Consumer-SSDs bis auf spezielle Ausnahmen seit einiger Zeit bei einem Terabyte.

HGSTs 10-TB-HDD mit Helium und SMR
HGSTs 10-TB-HDD mit Helium und SMR (Bild: HGST)

Ein oft genanntes Bedenken gilt der Haltbarkeit des verbauten Flash-Speichers. Mit immer kleiner werdenden Fertigungsverfahren und dem Trend zu TLC im Consumer-Segment nehmen die garantierten Schreib-/Löschzyklen, welche die Lebensdauer der Flash-Zellen bestimmen, ab. Doch selbst nur noch 1.000 garantierte P/E-Zyklen sollten bei modernen SSDs und normaler Benutzung für Privatanwender mehrere Jahrzehnte ausreichend sein. Viele SSD-Hersteller geben mittlerweile ein garantiertes mögliches Schreibvolumen in Terabyte an – Total Bytes Written (TBW). Langzeittests zeigen, dass die meisten SSDs problemlos eine Schreibleistung von mehreren Hundert Terabyte erreichen und die Werte der Hersteller bei Weitem übertreffen.