15 Jahre Radeon: Ein Rückblick auf Grafikkarten von ATi und AMD
2/2Von Radeon X850 bis Radeon HD 5870
Mit dem ein Jahr später eingeführten Topmodell Radeon X850 XT „PE“ konnte ATi wieder die längsten Diagrammbalken in Spieletests produzieren. Noch im selben Jahr ging der Kampf um die Leistungskrone in die nächste Runde: Nvidia legte mit der GeForce 7800 vor, ATi konterte mit der Radeon X1800.
Im Jahr 2006 fand ATis Unabhängigkeit ein Ende: Der Prozessorhersteller AMD übernahm ATi. Die Marke blieb für Grafikkarten aber vorerst erhalten. Von der Fusion unbeeindruckt, konnte ATi mit neuen Produkten wieder Erfolge verbuchen: Als es mit der X1800 nicht für die Leistungskrone reichte, legte ATi im Jahr 2006 mit der Radeon X1900 und der Radeon X1950 nach. Während die Radeon X1950 Pro zum Preis-Leistungs-Tipp wurde, konnten die Topmodelle die jeweilige Konkurrenz von Nvidia in Schach halten.
Im Jahr 2007 erschien die erste Grafikgeneration, die in Zusammenarbeit mit AMD entstanden war. Mit der Radeon-HD-2000-Serie wurde auch ein leicht angepasstes Namensschema eingeführt. Gegen Nvidias sehr erfolgreiche GeForce 8800 GTX sah die ATi Radeon HD 2900 XT allerdings kein Land. Auch die wenig später folgenden Radeon HD 3850 und Radeon HD 3870 konnten die Dominanz von Nvidia bei der Leistung nicht brechen, überzeugten allerdings in Sachen Leistungsaufnahme und Preisgestaltung. Ein Ausrufezeichen konnte ATi mit dem Dual-GPU-Modell Radeon HD 3870X2 setzen.
Während sich Nvidia Anfang 2008 mit einer kleinen Überarbeitung der GeForce-8800-Serie begnügen konnte, traten Ende des Jahre zwei neue Generationen gegeneinander an. Die Radeon HD 4870 konnte sich jedoch nicht gegen die starke GeForce-GTX-200-Serie von Nvidia durchsetzen – ATi musste sich weiterhin mit dem mittleren Preissegment begnügen, oder mit extremen Dual-GPU-Modellen wie der Radeon HD 4870X2 kontern.
Im Jahr 2009 folgten die überarbeiteten Versionen der GeForce-GTX-200-Serie von Nvidia sowie die aufgebohrte Radeon HD 4890. An der Marktsituation änderte sich allerdings nichts: Nvidia lag mit der GeForce GTX 285 bei der Leistung vorne. ATi konnte allerdings mit dem Preis-Leistungs-Tipp Radeon HD 4770 kontern. In der zweiten Jahreshälfte gelang ATi mit der Radeon HD 5870 die Rückkehr an die Spitze: Die erste Grafikkarte mit DirectX-11-Unterstützung war wieder die schnellste Grafikkarte für Spieler am Markt.
Von Radeon HD 6000 bis heute
Nvidia konterte ein halbes Jahr später mit der neuen Architektur Fermi und dessen Grafikkarten der GeForce-GTX-400-Serie. Zwar lag die Leistungskrone nun wieder im grünen Lager, sie wurde aber mit einer hohen Leistungsaufnahme erkauft. Die Antwort, die Radeon-HD-6000-Serie, wurde erstmals nicht mehr unter dem Markennamen ATi verkauft. Mit der Radeon HD 6800 und der Radeon HD 6900 konnte AMD allerdings nicht ganz an die Erfolge der Vorgängergeneration anknüpfen. Im Jahr 2011 wusste Nvidia mit der überarbeiteten Fermi-Architektur in Form der GeForce-GTX-500-Serie zu überzeugen, AMD konnte die Leistungskrone immerhin mit der Dual-GPU-Karte Radeon HD 6990 halten.
Im Jahr 2012 erschien die vorerst letzte Generation mit der Bezeichnung Radeon HD. Die Radeon-HD-7000-Serie war ein Erfolg, auch wenn Nvidia mit der GeForce GTX 680 knapp die Leistungskrone für sich behalten konnte. Viele GPUs der Radeon-HD-7000-Serie finden sich auch heute noch im Portfolio von AMD wieder, beispielsweise die Radeon HD 7970 als Radeon R9 280X oder die HD 7870 als R9 270(X). Gerüchten zufolge sollen einige Modelle auch noch in der nächsten Generationen ihren Platz finden – die Chips wären dann fast vier Jahre alt.
Das Jahr 2012 war auch das Jahr der Boost-Taktraten bei Grafikkarten, AMD legte in der späteren Jahreshälfte mit der Radeon HD 7950 Boost und der Radeon HD 7970 GHz-Edition zwei höher taktende Grafikkarten nach und eroberte den Spitzenplatz in den Leistungsranglisten
Während Nvidia im Jahr 2013 mit der GeForce-GTX-700-Serie eine überarbeitete Fassung der Architektur Kepler vorstellte und mit der GeForce GTX Titan in jeglicher Hinsicht neue Rekorde brach, nahm gegen Ende des Jahres der Hype um die Kryptowährungen Bitcoin und Litecoin Fahrt auf. Insbesondere mit Grafikkarten von AMD ließ sich zu Anfang viel Geld verdienen, was in der Vorweihnachtszeit zu leergefegten Händlerregalen bei Grafikkarten und kuriosen Nebeneffekten führte. Zeitgleich zum Coinmining-Hype setzte AMD mit einer neuen Grafikkartengeneration auf ein neues Namensschema. Das HD wurde wieder gestrichen, stattdessen gliedern seitdem die Zusätze R3, R5, R7 und R9 diskrete wie interne Grafikkarten in Leistungsklassen ein.
Für besonders laute Töne sorgte zum Start das neue Referenzdesign des Topmodells R9 290X. Dabei stimmte die Spieleperformance, die mit besseren Kühlerdesigns verschiedener Hersteller weiter verbessert werden konnte. Aktuell bestimmt Nvidias Architektur Maxwell in Form der GeForce-GTX-900-Serie das Geschehen. AMDs nächste Generation wird für die zweite Jahreshälfte im Handel, die Vorstellung zur Computex Anfang Juni erwartet. Alles deutet darauf hin, dass die Marke Radeon auch in dieser Generation noch fortbestehen wird.
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