Bose und Teufel im Test: Drei Wunschkandidaten der Community im Vergleich

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Jirko Alex
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Klangeindruck

ComputerBase betrachtet Hoch-, Mittel- und Tiefton-Bereich getrennt voneinander, um einen möglichst exakten Eindruck der Musikwiedergabe liefern zu können.

Prinzipbedingt ist zu erwarten, dass sich die drei getesteten Lautsprechersysteme in unterschiedlichen Disziplinen hervortun. Während das Teufel Concept C 100 BE als 2.1-System naturgemäß mit dem Subwoofer Punkte sammeln will, ist bei den 2.0-Systemen zu erwarten, dass sie einen Vorteil aus den größeren Lautsprechern auf dem Schreibtisch ziehen. Inwiefern die Unterschiede zwischen einer Konstruktion mit Breitband-Treiber (Bose) und zwei getrennten Kanälen (Teufel) hörbar sind, zeigt sich im Test.

Bose Companion 20

Hochtonbereich

Der Hochtonbereich wird durch das Bose Companion 20 solide abgebildet. Obwohl das 2.0-Lautsprechersystem auf einen Breitbänder und damit nicht auf einen Aufbau mit Hochtöner setzt, werden Wiedergabedetails weitgehend gut herausgearbeitet und in eine sanfte Hochtonwiedergabe eingearbeitet. Das Bose-System lässt sich nicht zu einer spitzen Wiedergabe verleiten, neigt aber auch dazu, einige Details bei der Wiedergabe zu verschlucken und damit etwas bedeckt aufzuspielen. Dafür ist das klanggeformte virtuelle Bühnenbild sehr breit und gut strukturiert. Einzelne Instrumente lassen sich problemlos orten. Am Ende fehlt nur der letzte Feinschliff.

Mitteltonbereich

Der Breitband-Treiber im Bose Companion 20 leistet sich im Mitteltonbereich über weite Strecken wenige Schnitzer. Die Anbindung an den Hochtonbereich ist gut und auch das Bühnenbild wieder weit und differenziert. Allerdings offenbart sich eine deutliche Schwäche im wichtigen Grundtonbereich. Hier mangelt es dem Bose-System deutlich an Kraft, weshalb Männerstimmen und -gesang sowie kernige Instrumente oft etwas saftlos wirken. Das fällt vor allem bei handgemachter Musik und in Filmen bei Dialogen auf. Verstärkt wird dieser Eindruck dadurch, dass sich unterhalb des Grundtonbereiches eine etwas überbetonte Basswiedergabe anschließt, die den unteren Mitteltonbereich zusätzlich dominiert.

Tieftonbereich

Das Bose Companion 20 ist vergleichsweise basslastig abgestimmt, was angesichts der Proportionen nicht unbedingt zu erwarten ist. Die beiden Lautsprecher steigen bis knapp unter 50 Hz in den Frequenzkeller hinab, weisen allerdings einige hörbare Dellen im Oberbassbereich auf, der auch den Grundtonbereich betrifft (siehe Beschreibung zum Mitteltonbereich). Dieses Verhalten ist relativ typisch für Bass-Reflex-Systeme. Dabei liegt dem Bose-System ein eher fließender Bass mehr als ein solcher mit vergleichsweise harter Struktur. Von einer rein „wabernden“ Wiedergabe sind die Lautsprecher aber noch ein gutes Stück entfernt.

Zusammenfassung

Das Bose Companion 20 spielt homogen und erstaunlich bassstark auf. Das virtuelle Bühnenbild wird sehr gut aufgebaut und Verzerrungen auch bei hohen Pegeln sind nur gering. Schwächen liegen im Bereich der Grundtonwiedergabe, dem Feinschliff im Hochtonbereich sowie bei der Reproduktion knackiger Bässe.

Teufel Concept B Mk2

Hochtonbereich

Anders als die anderen beiden Systeme setzt das Teufel Concept B Mk2 auf einen Hochtöner. Dieser sorgt im Vergleich und ganz generell für eine feine Hochtonwiedergabe, die viele Wiedergabedetails herausarbeitet. Die aufgefächerte Klangbühne ist weit und erlaubt eine gute Ortung. Zudem löst sich die Detailwiedergabe gut von den Lautsprechern. Das Teufel Concept B Mk2 lässt sich allerdings bei höheren Lautstärken zum Übersteuern verleiten; Bereits bei etwas gehobener Lautstärke strengen die Höhen merklich an. Das liegt auch daran, dass die Hochtonwiedergabe der deutlich dominanteste Teil im Wiedergabespektrum des Teufel Concept B Mk2 ist, da es den Mittel- und Tieftonbereich nur schwach abbildet.

Mitteltonbereich

Im Mitteltonbereich agiert das Teufel-System eher zurückhaltend. Der Anschluss an den Hochtonbereich gelingt dabei noch gut und die Wiedergabe von Details ist auch im Mitteltonbereich gut ausgeprägt. Das Concept B Mk2 fällt allerdings bei den mittleren und unteren Mitten deutlich ab. Rockige, handgemachte Musik oder kerniger Männergesang sind gar nicht notwendig, um das 2.0-System aus der Puste zu bringen. Bereits vergleichsweise komprimierter Pop lässt viel Dynamik vermissen und Dialoge wirken schwachbrüstig, sofern hierbei keine hellen Frauenstimmen gefragt sind.

Tieftonbereich

Teufel selbst gibt für das Concept B Mk2 eine untere Grenzfrequenz von 65 Hz an und genau diese ließ sich auch im Sinuskurven-Hörtest bestätigen. Das reicht nicht für eine gute Tiefbasswiedergabe, was für sich genommen aber auch nicht besonders negativ zu werten ist, wenn der Rest stimmt. Erneut missfällt jedoch die geringe Dynamik, die sich schon im Grundtonbereich gezeigt hat. Wiedergabeanteile im Bassbereich treten allerdings noch deutlicher in den Hintergrund. Zwar wirken die wenigen hörbaren Bässe beherrscht, sie dröhnen nicht und manchmal sind sie auch erstaunlich strukturiert. Sie werden aber zu stark vom Hochtonbereich dominiert und lassen sich auch nicht durch den Tone-Regler oder einen Equalizer herauskitzeln. Dass ein Bass-Reflex-System zum Einsatz kommt, lässt sich gar nicht heraushören. Immerhin entfällt so auch das Problem der überhöhten Bass-Wiedergabe im Umfeld der Tuning-Frequenz des BR-Rohres. Das tröstet insgesamt aber nicht über den kraftlosen Auftritt hinweg.

Zusammenfassung

Insgesamt sorgen beim Teufel Concept B Mk2 zwei sich gegenseitig verstärkende Effekte dafür, einen unharmonischen Gesamteindruck zu erzeugen: Zum einen neigt der Hochtonbereich leicht zum Übersteuern, zum anderen wird ihm durch die Mittel- oder Tieftonwiedergabe kein Gegengewicht gegenübergestellt. Gute Tendenzen beim Bühnenaufbau und der Detailwiedergabe werden durch die offensichtlichen Dynamikschwächen übertönt. Die Wiedergabe wirkt dadurch sehr inhomogen und tendiert schlimmstenfalls zum Nerven.

Teufel Concept C 100 BE

Hochtonbereich

Teufels Concept C 100 BE tritt im Hochtonbereich zurückhaltend auf, lässt gleichzeitig beim ersten Reinhören aber nur wenig vermissen. Details werden häufig gut heraus- und geschmeidig in die Wiedergabe eingearbeitet. Erst bei einem direkten Vergleich zeigt sich, dass es den kleinen Satelliten mit ihren Breitband-Treibern an Brillanz fehlt und einige Feinheiten nicht oder nur sehr schwach auszumachen sind.

Mitteltonbereich

Das Teufel Concept C 100 BE leistet sich auch im Mitteltonbereich keine dramatischen Fehltritte. Vom oberen bis zum unteren Mitteltonbereich wirkt die Wiedergabe homogen. Das virtuelle Bühnenbild ist breit und gut strukturiert. Schwächen sind bei der Dynamik auszumachen, die vor allem im mittleren und unteren Mitteltonbereich abfällt. Je nach Quellmaterial wirkt der einsetzende Subwoofer dem aber etwas entgegen. Außerdem wirkt die Wiedergabe etwas kühl und im schlimmsten Fall auch blechern, was allerdings bei den meisten Systemen mit so kleinen Satelliten festzustellen ist.

Tieftonbereich

Der Subwoofer des Teufel Concept C 100 BE sorgt dafür, dass das System im Testfeld bei der Tieftonwiedergabe ungeschlagen ist. Er setzt bereits bei um die 30 Hz ein und übergibt erst bei um 100 Hz an die zwei Satelliten. Idealerweise wäre eine tiefere Trennfrequenz wünschenswert, angesichts der kleinen Satelliten ist das aber nicht möglich. Der Subwoofer sorgt mit seinem 200-mm-Chassis für eine ordentliche und druckvolle Tieftonuntermalung, die mit den Pegelreserven des restlichen Systems in jeder Lebenslage mithalten kann. Die Bässe werden weitgehend nüchtern und ohne große Mühe produziert, neigen aber eher zum Schwimmen denn zu einer trockenen und strukturierten Wiedergabe.

Zusammenfassung

Das Teufel Concept C 100 BE leistet sich klanglich keine Schnitzer, die über die bekannten Schwächen von 2.1-Systemen mit kompakten Satelliten hinausgehen. Die Gesamtwiedergabe wirkt stimmig und homogen. Schwächen im Detail machen das System für anspruchsvolle Hörer zwar nicht zur ersten Wahl, moderate Ansprüche werden jedoch vollumfänglich erfüllt.