Crucial MX200 und BX100 im Test: Sechs ungleiche SSDs im Schatten der MX100

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Michael Günsch
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Leistungsaufnahme

Silicon Motions SM2246EN erweist sich erneut als äußerst effizient: Sind bei Inaktivität noch Samsungs SSDs sparsamer, gehören die BX100-SSDs bei Aktivität mit zur Spitze des Testfeldes und eignen sich damit ideal, die Akkulaufzeit im Notebook zu steigern.

Die MX200 benötigt deutlich mehr Energie und weist wenig überraschend starke Parallelen zu MX100 und M550 auf – die technische Basis ist mit Marvells 88SS9189 die gleiche. Für Überraschung sorgte, dass die MX200 mit 500 GB mehr Strom als der größere Bruder mit 1.000 GB benötigt.

Leistungsaufnahme
Leistungsaufnahme (inaktiv)
  • Idle:
    • Samsung 850 Pro 128 GB
      282
    • Samsung 850 Pro 1.024 GB
      287
    • Samsung 850 Evo 250 GB
      292
    • Adata Premier SP610 512 GB
      297
    • Samsung 840 Evo 250 GB
      302
    • Samsung 850 Evo 500 GB
      302
    • Samsung 850 Evo 1.000 GB
      311
    • Samsung 840 Pro 256 GB
      312
    • Plextor M6S 256 GB
      352
    • Plextor M6 Pro 256 GB
      361
    • Crucial BX100 250 GB
      362
    • Crucial BX100 500 GB
      382
    • Crucial BX100 1.000 GB
      392
    • Mushkin Reactor 1.000 GB
      402
    • Plextor M5 Pro 256 GB
      460
    • SanDisk Ultra Plus 256 GB
      472
    • SanDisk Extreme Pro 480 GB
      568
    • SanDisk Extreme II 240 GB
      583
    • AMD Radeon R7 240 GB
      592
    • Toshiba HG6 256 GB
      792
    • Crucial M550 512 GB
      929
    • Crucial MX200 1.000 GB
      970
    • Crucial MX200 250 GB
      980
    • Crucial M550 1.024 GB
      999
    • Crucial MX200 500 GB
      1.045
    • Crucial MX100 512 GB
      1.049
    • Crucial M500 240 GB
      1.054
    • Crucial MX100 256 GB
      1.092

Crucial Storage Executive

Parallel zur Ankündigung der MX200 und BX100 führte Crucial ein Tool für die eigenen SSD-Serien ein. Die Crucial Storage Executive benannte Software ermöglicht unter anderem Firmware-Updates, die Überwachung wichtiger Parameter sowie eine Möglichkeit zum sicheren Löschen der Daten und zum Zurücksetzen des Passworts für die Verschlüsselungsfunktion.

Die Software ist als Pendant zu Samsungs Magician, OCZs Toolbox oder SanDisks SSD Dashboard anzusehen und bedeutet für Crucial ein Novum. Die Kompatibilität gibt der Hersteller für die SSD-Serien M500, M550, MX100, MX200 und BX100 sowie Windows ab Version 7 an.

  • Firmware-Updates
  • Monitoring (z.B. Schreibvolumen, Temperatur)
  • S.M.A.R.T. Parameter
  • Secure Erase (Sanitize Drive)
  • Passwort-Reset für Verschlüsselung

Obwohl die Software als Applikation in einem Browser läuft, beträgt die Größe der Installationsdatei in der 64-Bit-Version stolze 148 Megabyte. Der Download ist kostenlos.

Im Zusammenspiel mit BX100 und MX200 funktionierte die Software problemlos. Mangels verfügbarer Updates konnte die Funktion der Firmware-Aktualisierung nicht geprüft werden. Das Fehlen der Anzeige der geschriebenen Datenmenge bei der BX100 überraschte, hielten die ebenfalls über das Tool ausgelieferten SMART-Werte doch entsprechende Daten bereit.

Crucial Storage Executive

Bei der Funktion „Sanitize Drive“ handelt es sich um das sichere Löschen, was allgemein als Secure Erase bekannt ist. Dies bestätigt Crucial im eigenen Forum und erklärt auch, warum das Tool spätestens mit Erscheinen von Windows 8 nötig wurde.

Wird Windows 8 auf einer SSD mit Verschlüsselungsfunktion nach TCG-Opal-Standard – die Basis für Windows eDrive – installiert, wird automatisch das ATA Security Feature Set und damit der zugehörige Befehl Security Erase (Secure Erase) deaktiviert. Dies geschieht, um Microsofts eigener Verschlüsselungstechnik eDrive den Vorrang zu geben. Die SSD-Serien Crucial M500, M550, MX100 und MX200 können zwar sowohl mit ATA Security als auch mit TCG Opal umgehen, jedoch kann nur ein Modus zur gleichen Zeit aktiv sein.

Im Auslieferungszustand funktioniert ein Secure Erase mit den besagten SSDs problemlos, doch wurde einmal Windows 8 installiert und ATA Security durch TCG Opal ersetzt, klappt dies auch mit Drittanbieter-Software wie Parted Magic (GParted) nicht mehr.

Daher war eine Funktion des neuen Crucial-Tools eigentlich längst überfällig: PSID revert. Diese Funktion deaktiviert den TCG-Opal-Modus, wodurch ATA Security und somit auch Secure Erase wieder nutzbar wird. Hierfür wird die Eingabe der auf der SSD abgedruckten PSID mit 32 Stellen nötig. Anschließend lässt sich „Sanitize Drive“ durchführen, was einen Neustart erfordert.

Eine Möglichkeit zu verhindern, dass Windows 8 standesgemäß ATA Security deaktiviert, ist, vor der Installation ein ATA Password festzulegen. Jedoch muss dann auf eDrive verzichtet werden, da TCG Opal somit inaktiv bliebe.