Dolby Vision: Dolby, Vizio und Vudu bringen HDR ins Wohnzimmer
Gemeinsam mit dem kalifornischen TV-Hersteller Vizio und Walmarts Streaming-Dienst Vudu bringt Dolby HDR-Content in amerikanische Wohnzimmer. Die Fernseher der Reference Series von Vizio (R-Series) unterstützen Dolby Vision, die ersten über Vudu verfügbaren Filme mit Dolby-Vision-Unterstützung stammen von Warner Bros.
Die LED-Hintergrundbeleuchtung der beiden 65 und 120 Zoll großen Ultra-HD-Fernseher der Reference Series ist in insgesamt 384 lokal dimmbare Zonen eingeteilt, wodurch sich die Beleuchtung des Displays sehr viel besser als bei anderen Fernsehern an die unterschiedlichen Bereiche des Bildes anpassen lässt. Dunkle Bereiche werden schwach oder gar nicht beleuchtet, helle Bereiche dafür umso stärker. Das Resultat ist ein im Vergleich zu einem normalen LCD-Fernseher deutlich höherer Kontrast mit mehr Details in allen Bildabschnitten, der in Kombination mit dem größeren Farbraum – die Angabe von über eine Milliarde Farben deutet auf Rec. 2020 mit 10 Bit Farbtiefe hin – das HDR-Erlebnis erst möglich macht.
Die maximale Leuchtdichte der Fernseher gibt Vizio mit 800 cd/m² an. Dies bleibt zwar deutlich hinter den 4.000 cd/m², auf die Dolby Vision ausgelegt ist. Verglichen mit aktuellen Fernsehern, die es auf maximal 500 cd/m² bringen, und den derzeit besten Smartphone-Displays, die in der Regel unterhalb von 600 cd/m² bleiben, bedeuten 800 cd/m² aber einen sichtbaren Vorteil.
Die Metadaten in der Erweiterungsschicht des Dolby-Vision-Signals teilen dem Fernseher mit, wie die Inhalte in bester Qualität dargestellt werden sollten. Die Elektronik des Fernsehers wandelt unter Berücksichtigung der technischen Eckdaten das Signal dann so um, das bei der Wiedergabe das für das Gerät beste Ergebnis erzielt wird. Fernseher ohne Dolby-Vision-Unterstützung ignorieren die Erweiterungsschicht einfach und geben das kompatible Signal der Basisschicht wieder.
Wann und zu welchem Preis die Reference Series in den Handel kommt, ist noch nicht bekannt. Sie dürfte aber noch ein gutes Stück mehr kosten als die neue M-Series von Vizio, bei der das 65-Zoll-Modell bei einer UVP von 1.700 US-Dollar liegt. Ein 120-Zoll-Modell gibt es in der M-Serie nicht, doch bereits für das größte Modell mit 80 Zoll Bilddiagonale werden 4.000 US-Dollar aufgerufen. In Deutschland ist der Hersteller bislang gar nicht aktiv.
Offen ist auch, ob die Fernseher der Reference Series bereits HDMI 2.0a oder superMHL unterstützen – beide Schnittstellen erlauben das Zuspielen von HDR-Inhalten von externen Geräten.
Zu den ersten Filme von Warner Bros., die über Vudu in Dolby Vision angeboten werden, zählen Edge of Tomorrow, Into the Storm, The Lego Movie, Man of Steel, Sherlock Holmes und Sherlock Holmes: A Game of Shadows.
Neben Vudu haben dieses Jahr aber auch Amazon und Netflix die Verfügbarkeit von HDR-Inhalten angekündigt. Bei Netflix soll dies für bestimmte Fernseher von LG und Sony erfolgen, Amazon wird zunächst eigene Inhalte wie die prämierte Serie Transparent in HDR-Qualität anbieten. Über die Apps der Anbieter für die Vizio-Fernseher sollten die HDR-Inhalte prinzipiell auch auf ihnen laufen, zumal abseits von Dolby Vision auch in den UHD-Spezifikationen HDR vorgesehen ist.