Festnetz-Internet: Affen behindern Breitband-Ausbau in Indien
Die Behörden im indischen Varanasi haben beim Ausbau der Breitband-Infrastruktur mit ungewöhnlichen Problemen zu kämpfen: Makaken haben nach nur zwei Monaten die neuen Glasfaserkabel gefressen, die entlang des Flussufers verlegt wurden.
Die neuen Glasfaserkabel sind Teil der von Premierminister Narendra Modis Regierung ausgerufenen Initiative zur Verbesserung der Internetversorgung. Diese sieht vor, innerhalb von drei Jahren die 250.000 Dorfansammlungen des Landes mit 700.000 Kilometern Breitbandkabel zu verbinden, bis 2020 100 neue Smart Cities zu bauen und öffentliche Dienstleistungen wie beispielsweise aus dem Bildungs- und Gesundheitssektor auf elektronische Plattformen zu verlagern, um die Zugänglichkeit und Rechenschaftspflicht zu stärken.
In der mehr als 3.000 Jahre alten Millionenstadt Varanasi, die pikanter Weise in Modis Wahlbezirk liegt, stehen die Behörden nun aber vor gleich mehreren Problemen. In der heiligsten Stadt des Hinduismus leben auf den Straßen und in den zahlreichen Tempeln hunderte Makaken, die nicht nur von Bevölkerung und Pilgern gefüttert und verehrt werden, sondern sich auch selbst an Lebensmitteln und anderen Dingen gütlich tun. Ihnen fielen nun auch die Glasfaserkabel am Flussufer zum Opfer.
Wir können die Tempel nicht von hier fort bewegen. Wir können hier nichts verändern, alles ist bebaut. Die Affen zerstören und fressen alle Kabel.
Nachrichtentechniker A.P. Srivastava
Eine Lösung des Problems gestaltet sich schwierig und ist noch nicht in Sicht. Die Kabel unterirdisch zu verlegen, stehe in der dicht bebauten Stadt außer Frage, so Srivastava. Und auch das Wegjagen oder Fangen der Makaken sei keine Lösung, da es zu Protesten bei Anwohnern und Pilgern führen würde. So muss letztlich eine Lösung gefunden werden, um die Tiere vom Fressen der Kabel am Flussufer abzuhalten.
Zu Problemen kommt es aber auch beim Aufbau eines stabilen WLAN-Netzes an öffentlichen Plätzen. Die täglichen, teilweise mehrere Stunden andauernden Stromausfälle im Sommer stehen einem stetigen Betrieb entgegen.