Game-Modding: Publisher sind gegen Copyright-Ausnahmen für alte Spiele
Die Electronic Frontier Foundation möchte vor dem United States Copyright Office eine Ausnahme vom Digital Millennium Copyright Act erwirken, die es Spielern erlauben würde, den Code alter Spieler so zu modifizieren, um sie trotz abgeschalteter Multiplayer- oder Aktivierungsserver weiter zu spielen.
Die Ausnahme würde es erlauben, alte Videospiele wieder online zu spielen, selbst wenn der Entwickler die entsprechenden Server bereits abgeschaltet hat. Dazu müssen allerdings nicht nur Spieler eigene Server bereitstellen, sondern auch mehr oder weniger umfangreiche Modifikation am Code vorgenommen werden – woran sich die Entertainment Software Association, die Organisation der größten Videospiele-Publisher, bereits seit Jahren stört.
Die Liste der inzwischen nicht mehr online spielbaren Spiele ist lang und umfasst beispielsweise Mario Kart Wii und Battlefield 1942. In Zukunft dürfte sich das Problem weiter verschärfen, da eine Vielzahl moderner Titel auf eine konstante Internetverbindung angewiesen ist („always on“). Nach der Abschaltung der Spielserver könnte somit nicht einmal der Einzelspielermodus gespielt werden. „Diese Ausnahme würde Spielern, die ihre gekauften Spiele weiterhin spielen wollen, ebenso dienen wie Aktivisten, Historikern und anderen Forschern, die Videospiele bewahren und erforschen und aktuell durch Rechtsunsicherheiten daran gehindert werden“, begründet die Electronic Frontier Foundation (EFF) ihr Ersuchen.
Die Entertainment Software Association wiederum argumentiert, dass es sich bei solchen Modifikationen schlicht um eine Art des Hacking handelt und dass die Ausnahmegenehmigung Softwarepiraterie ermutigen würde. Zudem würden Modifikationen an Konsolenspielen einen Jailbreak der entsprechenden Konsolen erfordern.
Die Fronten sind dementsprechend verhärtet, noch in diesem Jahr will das United States Copyright Office über den Antrag der EFF entscheiden.